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Siano
Administrator

75, Männlich

Beiträge: 291

Römische Steindenkmäler Provinzialmuseum zu Trier

von Siano am 15.05.2012 15:32

Hallo, Freunde der römischen Geschichte,

ein Bekannter schenkte mir die Tage aus seinem Speicherfundus ein
altes Buch
über die römischen Steindenkmäler des Provinzialmuseums
zu Trier.
Dieses Werk stammt mit seiner Erstauflage aus dem Jahre
1893 von Prof. Dr. Felix Hettner,
Direktor des Museums zu Trier.


IMG_1914.jpg

Jurakalk. Gefunden am 17 Oktober 1885 auf dem östlischen Abhange
des die Stadt östlich
begrenzenden Peterberges, auf Olewiger Bann,
unweit der oberen Kleeburg. Angeblich
vermauert in einer wenige
Fuss unter der Oberfläche liegenden rohen Mauer. 63 cm lang,
6 cm
dick und 87 cm hoch.

   

Im Inhaltsverzeichnis finde ich folgende Angaben:

Kaiserinschriften, Ehreninschriften, den Göttern geweihte Denkmäler,
heidnische Grab
denkmäler und Portraitdarstellungen, Skulpturen und
Inschriften, deren ehemalige
Bestimmung nicht festgestellt werden
kann, Architekturreste, Marmorskulpturen, etc.   


Was mir an diesem Buch so gut gefällt ist dies:

Der reich illustrierte Katalog ist mit Zeichnungen in schwarz-weiß
versehen, die mit 
Erklärungen beschrieben wurden, die ausführlicher
gehalten sind, als es das Bedürfnis
der Fachleute erfordern würde.
Sie wenden sich auch an die Nichtarchäologen wie
Lehrer und
"Unwissende", z.B. wie meine Person. Die Skizzen etc., wurden mit
einer
Camera Lucida skizziert. 


IMG_1981klein.jpg

Gipsabguss einer Marmorgruppe der jagenden Diana.
Original gef.1859 unweit Bertrich. Geschenk Sr. Kgl. Hoheit
des Fürsten von Hohenzollern 1890.
  
Auf die genaue Feststellung der Fundorte wurde besondere
Aufmerksamkeit verwandt:
Zur Hilfenahme wurden Inventarien
von Altertumvereinen durchgesehen, Akten der
dortigen kgl.
Regierung durchgeforstet. Es wurden an den Fundstellen Orts-
einwohner
befragt, Zeitungen, wie das Trierische Tageblatt
durchblättert, etc.

  
Die Bemaßung und die Beschreibung der einzelnen Artefakte, z.B.
die Haltung der
Statuen, die Blickrichtung etc, wurde exakt ange-
geben. Die Schattierung der
einzelnen Skizze läßt den Faltenwurf
diverser Togen plastisch hervortreten. 
Persönlich bin ich ein Fan
dieser Art der antiken Darstellung.  


Werde einfach mal einige Abbildungen und Texte nachstehend
einfügen. 



IMG_1988klein.jpg

Linkes Bild:
 
Bärtiger Portraitkopf, vermutlich eines Römers, nach rechts schauend
26 cm hoch. 
Gelockte Haare, kurzer Vollbart, der Schnurbart ist nur
dünn behaart. Gute Arbeit.    



Rechtes Bild:

Dito. der Kopf ist gerade aus gerichtet und 28 cm hoch.
Wiederholung v. 784  Locken dichter und roher gearbeitet.   


IMG_1984klein.jpg

Weiser Marmor. Die Figur ist im ganzen 27 cm hoch. Vermutlich
wurde die Statue aus einem
ursprünglich tektonisch verwendeten
Stück Marmor gehauen. Es spricht für einen Arbeit, die
sicher
provinzial ist. 



IMG_1976klein.jpg

Unten und rechts zerstört. 25 cm hoch und 53 cm breit. Platte mit
Relieferhebung 6 cm dick.



IMG_1973klein.jpg

Säulentrommel mit Pinienschuppen. Unbekannter Fundort. Säule
ist noch
mit roter und grüner Farbe behaftet. Jurakalk.  109 cm hoch, 
Dm 42 cm. 



IMG_1956kleinabc.jpg

Vorderseite eines Sarkophages, mit Relief. Gefunden 1808 im
ehemaligem Agnetenkloster.
Zwischen Weinranken ein Knäbchen
und Vögel. Grauer Sandstein. 200 cm lang, 54 cm hoch und
10 cm
dick. Bei diesem Sarg lagen einige Kupfermünzen aus der Zeit
Constantins verstreut herum. 
Genaue Bezeichnung Constantins
nicht angegeben.



IMG_1959klein_a.jpg

Sarkophag mit der Darstellung der Arche Noah`s in Relief. Gefunden
um 1780 in St. Mathias
hinter dem Garten des Herrn von Nell am
Bergabhang. Grauer Sandstein, 2.18 cm lang,
0.81 cm breit, sowie
0.70 cm hoch. Die Wände sind ca. 14 cm stark. Ein Deckel ist nicht
mehr
vorhanden. Fundangabe nach der Notiz des Gräfl. Sekretärs
J. B. Schmitt in der Treviris von 1835.




IMG_1954klein.jpg
Grabplatte eines Staor alae. Gefunden 1831 bei Calcar, Kreis Kleve.
In der Mitte der Platte die Inschrift:

"Dem Caius Julius Primus, dem Sohne des Adarus, dem Trierer,
dem Reiter der norische Ala, dem Stator, 27 Jahre alt und 7 Jahre
Soldat, liess der Erbe auf eigene Kosten das Denkmal errichten".

Das der Verstrorbene die tria nomina führt, aber in einem Auxiliar-
korps dient, wird damit zu erklären sein, dass Trier keine Voll-
bürgergemeinde, sondern nur eine solche latinischen Rechtes war.

Der stator alae erscheint auf Inschriften sehr selten, er war dem
praefectus beigegeben. Seine Funktion ist noch nicht festgestellt.
Das obere Relief zeigt den Verstorbenen in Civiltracht, in Toga
und einem um den Unterköper geschlagenen Mantel, nicht in einer
Toga, wie die Legionäre dargestellt sind.
Auf dem unteren Relief ein nach rechts schreitendes Pferd, welches
eine Satteldecke, die mit breiten, gefranzten Gurten und oben mit
einem doppelten Sattelknopf versehen ist. Am letzteren ist ein
ovaler Schild befestigt. Das Pferd wird von einem völlig nackten
Mann geführt, der in der Linken zwei Lanzen trägt. Durch die
völlige Nacktheit des Mannes unterscheidet sich der Stein von den
verwandten Reliefs; ob in demselben der Eques oder sein Sklave
dar
gestellt ist, bleibt fraglich.

Jurakalk, 190 cm hoch, 72 cm breit und 20 cm stark.                     




IMG_1946klein.jpg

Bruchstück eines Grabmonuments. Gefunden 1810 in Trier, in der
Mosel neben der Brücke.
Darstellung wie Hercules den Cerberus
entführt. Hercules ist in Rückenansicht dargestellt.
Das Löwenfell
um den linken Arm geschlungen, die verstümmelte Keule mit der
linken Hand fest
umklammert. Rechte Hand zieht die am mittelsten
Kopfe des dreiköpfigen Cerberus befestigt ist.
Cerberus tritt gerade
aus dem Unterwelttore heraus. Grauer Sandstein. 96 cm lang,
60 cm tief und
60 cm hoch.   



IMG_1944klein.jpg

Bruchstück eines Grabmonuments. Unbekannter Fundort. Links
eine sorgfältig durchgearbeitete Ranke mit Trauben und Vögeln.
Links ein bärtiger Mann mit reichen Haarlocken. Auf dem Kopf

trägt er eine asiatische Mütze. Ebenso trägt er ein Gewand, 
welches Hosen und Obergewand in
einem Stück vereinigt.
Jurakalk. 77 cm breit, 24 cm tief und 91 cm hoch.



IMG_1942klein.jpg

Blöcke von einem unvollendet gebliebenen Grabmonument. Gefunden
1885 in der römischen
Befestigung zu Jünkerath in der Eifel. Grauer
Sandstein. Block 54 cm hoch, 140 cm lang und
68 cm tief. Amoretten
halten die Inschriftplatte. 



IMG_1937klein.jpg

Bekrönung eines Grabmonuments. Gefunden 1884 in Trier, vor
dem Regierungsgebäude bei
Legung von Wasserrohren. An der
Vorderseite befindet sich ein Medusenkopf, an der rechten
Seite
Pinienschuppen. Die Rückseite des Monuments ist nicht vollendet;
es wurde nur die obere
Contus herausgearbeitet. An der Stelle, wo
die Medusa hinkommen sollte, befindet sich noch
das Steinmetzzeichen.   


IMG_1935klein.jpg

Pyramidenförmige Bekrönung eines grossen Grabmonumentes.
Gefunden 1884 bei Langsur, an
der Igel-Wasserbilliger Landstraße
auf Langsurer Bann, Distrikt Bungert. Landkreis Trier.
Jurakalk.
175 cm hoch und 85 cm breit. 


IMG_1929klein.jpg

Relief des Mercur mit dem Bacchusknäbchen. Gefunden wahrscheinlich
1825 bei Onsdorf
im Kreis Saaburg. Mercur nackt bis auf eine Chlamys,
die die linke Brust bedeckt und über den linken Arm
und den Rücken
bis zu den Knien herabhängt. Auf seinem linken Arm sitzt das Bacchus-

knäbchen mit der linken Hand den Beutel haltend. Zu seinen Füssen
der nach links ge
wendete Bock und der nach rechts gewendete Hahn.
Es fehlen am Mercur der Kopf,
der rechte Unterarm, sowie der rechte
Fuss. Am Knaben der Kopf und der rechte Arm.
Roter Sandstein.
164 cm hoch, 90 cm breit und  32 cm dick.    




IMG_1931klein.jpg

Gipsabdruck eines Grabsteines. Das Original wurde 1889 im Altar
der Kirche zu Taben, Kreis
Saarburg, gefunden. Auf der Vorderseite
waren Amoretten Girlanden tragend, dargestellt. 
Eine sehr häufige
Zierde der Grabmonumente. Auf der Schmalseite ist ein Lorbeerbaum,
um
dessen Stamm ein Tuch geschlagen wurde. Die Buchstabenformen
weisen auf das 1. oder
den Anfang des 2. Jahrhunderts hin. Das
Original besteht aus Jurakalk. 121 cm hoch, 69 cm breit
und 57 cm
dick. Der Stein diente als Deckstein des Grabes eines Heiligen und
könnte mit
diesem von auswärts, etwa von Trier nach Taben
transportiert worden sein. Siehe Trierische
Landeszeitung 1889
Nr. 294. Auf dem Gipsabguss ist das Blättchen über der Scham
des einen
Amor selbstverständlich modern.   


IMG_1927klein.jpg

Mehrere Teile einer Jupitersäule, (Viergötterpostament) gefunden
1890 in Ehrang, Ldkr. Trier.


Minerva, bekleidet mit einem weitärmlichen Chiton, darüber mit einem
Harnisch, auf welchem
ein Medusenhaupt angebracht ist, sowie einem
in reichen Falten herabfallenden Himation. In
der Rechten hält sie die
Lanze mit nach unten gerichteter Spitze. Mit der Linken stützt sie sich

auf den Schild und auf der linken Schulter sitzt die Eule.   



IMG_1923klein.jpg

Ceres im weitärmlichen, hochgegürteten Chiton und Himation. Das
Letztere ist um den Unter
körper und den Kopf geschlagen und fällt
längs der linken Seite und über den linken Arm
herab. Auf dem Kopfe
eine Stephane, mit Spitz über dem Scheitel, auf die Schulter fallen

Locken herab; in der Rechten eine kurze Fackel, in der Linken ein 
Zepter, unten links ein
langbeiniger Vogel.    



Unten:

Mercur in Flügelhut, mit Caduceus in der Linken, Beutel in der Rechten,
unten der Hahn.
Die Chlamys fällt über die linke Schulter, den linken
Arm und den Rücken. 

  

IMG_1920klein.jpg

Hercules wie oben beschrieben.



IMG_1918klein.jpg    




IMG_1986klein.jpg                                                 
Torso einer überlebensgrossen Amazone. Gefunden 1845 in Trier
in den Thermen.


Parischer Marmor.Gefunden im Winter 1845 in den Thermen in
einer halbrunden
Nische der Nordfacade. Kopf, rechter Arme, linker
Unterarm, beide Beinde, hinterer
Teil des Köchers und der grösste
Teil des Bogens sind verloren. Die Figur ist ge
kleidet mit einem
dorischen Chiton mit Überwurf, der über der rechten Schulter

geknüpft, von der linken herabgeglitten, die linke Brust freilässt
und um die Hüfte
mit einem Riemen gegürtet ist. An der linken
Seite trägt die Amazone den mit Rankenwerk geschmückten Köcher

an einem mit Buckeln gezierten Bande, das über die rechte Schulter
läuft.
Unter dem Köcher ist der Bogen mit zwei Bändern festge-
bunden. Der rechte Arm war
über dem Kopf gehoben, in den
Händen hielt die Kriegerin eine Lanze.
Der Torso ist das bestge-
arbeitete Exemplar des sog. Matteischen Typus dessen
Vatikanische
Replik dort im Gipsabguss aufgestellt ist.            


Da mir dieser Torso so gut gefallen hat, habe ich diesen als
Abschluss gewählt.
Einfach ein Meisterwerk der Bildhauerkunst....

 
Siano 
   

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.01.2014 23:29.

Siano
Administrator

75, Männlich

Beiträge: 291

Aliso, die Provinzhauptstadt der Römer in Germanien

von Siano am 15.05.2012 13:36

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe beginnt mit den Ausgra-
bungen für den
den neuen "Römerpark" in Haltern.

"Aliso", sollte die Provinzhauptstadt der Römer in Germanien genannt
werden.
Vorab: Sie wurde nie gebaut. Aber ein Vorläufer war wohl
das große Militärlager,
das einst auf Haltener Stadtgebiet hinter dem
LWL-Römermuseum an der Weseler
Straße lag. Mit dem ersten
Spatenstich beginnen nun die Arbeiten für den neuen
4,8 Hektar
großen "Römerpark Aliso", auf einem Teil des Militär-Hauptlagers.

"Wir werden Teile dieses wichtigsten römischen Militärkomplexes
rechts des Rheins
nicht nur ausgraben und auswerten, sondern auch
rekonstruieren: Die Zeit der
Römer in Westfalen soll vor den Augen
unserer Besucher buchstäblich aus dem
Boden wachsen - eine in
Westfalen einzigartige Attraktion", verspricht der Direktor
des
Landschaftverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Wolfgang Kirsch.


Damit ist der Startschuss für das 5,3 Millionen  Euro -Projekt gefallen.
Es geht um eine
Fläche von 4,8 Hektar, der erste Bauabschnitt ist
einen Hektar groß. Die dafür er
forderlichen Grundstücke wurden vom
Landschaftsverband aufgekauft, lt. Museums
leiter Dr. Rudolf Aßkamp.
An den insgesamt 5,3 Millionen Euro Gesamtkosten 
beteiligt sich das
Land derzeit mit über 700.000 Euro. Zum Spatenstich brachte der

Minister Harry Voigtsberger, Bauminister in NRW, das Versprechen
aus Düsseldorf
mit, dass das Land über mehrere Jahre verteilt weitere
2,2 Millionen Euro zuschießen
wird. Somit verbleiben dem LWL einen
Eigenanteil an den Kosten von 2,3 Millionen.


Bauminister Harry Voigtsberger :" Die Grabungen in Haltern sind
aus meiner Sicht eines
der spannendsten archäologischen Projekte
der Römerforschung in Westfalen". 
"Haltern sei bereits und werde
dann erst recht ein gutes Standortbeispiel für gelungenen
Kultur-
tourismus in NRW", so weiter der Minister.    


Das Projekt startet mit archäologischen Grabungen auf dem einen
Hektar großen Gelände
des ehemaligen Römerlagers. Ein Team
aus 15 Archäologen untersucht bis zum Herbst
auf einer Fläche
von 6000 Quadratmetern die Westseite des ehemaligen Römerlagers,

das insgesamt 18 Hektar groß gewesen sein soll. Auf der Basis dieser
Ergebnisse soll
ab 2014 der Aufbau von Rekonstruktionen römischer
Militärbauten erfolgen.
Wie schon geschrieben, wird das spektakulärste
Stück die Rekonstruktion der 21 Meter
breiten,zehn Meter tiefen und
bis zu acht Meter hohen Anlage des Westtores sein.
Auch sollen die
angrenzenden Wehrmauern teilweise wieder hergestellt werden.


Scan0003.jpg

Der Museumsleiter Dr. Rudolf Aßkamp: "Der Römerpark Aliso wird
unseren Museums
besuchern einen imposanten Eindruck von der r
ömischen Militäranlage bieten.
Minister Harry Voigtsberger betont,
dass Geschichte so auch für junge Menschen
hautnah erlebbar
werden kann. Das Museum werde so zu einem hervorragenden

außerschulischen Lernort.


Quelle:Thorsten Fechtner  Fotos: Gruppen Thorsten Fechtner            


                

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.02.2014 17:18.

Siano
Administrator

75, Männlich

Beiträge: 291

Letzte Ruhe im Kochtopf

von Siano am 15.05.2012 12:34

LWL - Archäologen entdecken in Haltern eine Grabstelle mit Leichen-
brandresten
eines Soldaten. Bei ihren Ausgrabungen im Neubaugebiet
des Ortsteils Berghaltern
entdeckten die Antikenforscher Überreste
eines römischen Mannes, der vor mehr 
als 2000 Jahren verstarb. Er
wurde verbrannt und in einem Hügelgrab bestattet.
In einem
Kochtopf.... der jetzt als Urne herhalten mußte. Eine übliche Praxis, 

so die Archäologen, verstorbene Legionäre so beizusetzen. 


Roemischer_Kochtopf.jpg



102.jpg   

Obiges Modell steht im Römermuseum Haltern.

Photo: Siano   


101.jpg

Photo: Siano

Ob hier ein römischer Centurio oder auch nur ein einfacher Legionär
seine letzte
Ruhestätte fand, konnten die Archäologen des LWL nicht
bestimmen.


Das Grabungsteam LWL-Referates für Provinzialrömische Archäologie
war seit
März auf sieben Grabungsflächen und 2500 Quadratmetern
auch dem  Alltags
leben der Soldaten, ihrer Familien und den damaligen
Bestattungsbräuchen auf der Spur.

In dem künftigen Baugebiet zeichneten sich im freigebaggerten
Boden die Fund
amentgräben eines Grabhügels ab. Ein Grabhügel,
den die Ausgräber schon im
Jahre 2005 angeschnitten hatten. Bis
zu 50 cm tief waren die Bodenverfärbungen,
die von den Dimen-
sionen des kreisrunden Hügelgrabes zeugen. Das Grab hatte
einen
Durchmesser von rund 10 Metern.
"In der Mitte des Grabes waren
die Leichenbrandreste des Bestatteten in der Urne
beigesetzt", so
die Grabungsleiterin und Archäologin Dr. Bettina Tremmel.


Scan0004klein.jpg

Dokumentieren konnte das zehnköpfige Grabungteam Siedlungsgruben
aus den 
verschiedensten Siedlungsepochen. Die meisten davon stam-
men aus der
römischen Kaiserzeit. "In den Gruben hatten die Bewohner
ihren Hausmüll und 
anderer Unrat entsorgt. Das gibt uns Archäologen
wertvolle Anhaltspunkte über
das Alltagsleben der Menschen", so
Frau Dr. Tremmel.
In einer Grube wurde sogar das Skelett eines
großen Tieres gefunden. Ob es sich
dabei um ein Pferd oder ein Rind
handelt, muss eine weitere Untersuchung
zeigen.

Die aktuelle Grabungskampagne ist ein Teil der archäologischen
Forschung an der
römischen Gräberstraße. In den Jahren 2003 bis
2006 und 2008 untersuchten
LWL-Archäologen Teilflächen an der
Weseler Straße. Hier fanden sich zahlreiche
Gräber aus der
römischen Kaiserzeit in zwei Reihen parallel zur imposanten
38 Meter
breiten römischen Straße. 
Die zweite Grabreihe, an deren Ende die
jetzigen Untersuchungen stattfanden, 
wurde bereits 2004 entdeckt.
Mit dem jetzt entdecken Grab sind allein hier
rund 20 Grabbauten
nachgewiesen. Darunter runde und quadratische Anlagen,
die zum
Teil offenbar begehbar waren. In den Grabanlagen waren nicht nur

Legionäre aus dem Römerlager, sondern auch Frauen und Kinder
beigesetzt.


104.jpg

     
Über den gesamten Ausgrabungskomplex mit seinen Grabanlagen soll
eine wissen
schaftliche Publikation erscheinen. Eine Restfläche, auf der
noch eine wilde
Müllkippe liegt, soll später untersucht werden.


105.jpg  


Dazu folgende Info:  Mit dem Archäologiepark am LWL-Römermuseum,
Weseler 
Straße, soll die Bedeutung Halterns als römischer Standort bei
der Eroberung
Germaniens vor mehr als 2000 Jahren hervorgehoben
werden.
Der erste Spatenstich für die Anlage, die in historischer Bau-
weise ergestellt
wird, erfolgte am Freitag, dem 27. April 2012.
                          
            
 Quelle:Recklinghaeuser-Zeitung

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.02.2014 17:12.

Siano
Administrator

75, Männlich

Beiträge: 291

Re: Herstellung unseres Weihesteines

von Siano am 15.05.2012 10:12

Salve, Snoopy,
ist eine gelungene Arbeit unseres
Flavius.

Und selber sehen....ist besser
wie jedes Foto.


Habe auch einige Bilder gemacht.
Stellen sie in den nächsten Tagen
ins Forum.


Herzliche Grüße

Siano

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.01.2014 04:54.

Pompeius_Ma...
Administrator

45, Männlich

Beiträge: 102

Re: Herstellung unseres Weihesteines

von Pompeius_Magnus am 13.05.2012 22:27

Slave Snoopy,

das Photo sieht toll aus. Bin schon sehr auf Deine Berichte von Rheinbrohl gespannt.

Liebe Grüße, Pompeius Magnus   

Antworten

Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Herstellung unseres Weihesteines

von Snoopy am 13.05.2012 18:22

Hab in Live gesehen....

P5130017.jpg

Quem fors dierum cumque dabit, lucro adpone!
Jeden Tag, den das Schicksal Dir schenkt, verbuche als Gewinn!

Antworten

Mittelrhein...

76, Männlich

Beiträge: 4

Woher kamen die Hunnen?

von Mittelrhein-Hunnen am 16.04.2012 15:40

 Wer waren ihre Urvaeter? Zwei Fragen, die sich nur schwer beantworten lassen. Es gibt viele Berichte ueber barbarische Nomadenvoelker, mit denen sich dass chinesische Reich auseinandersetzen musste, zum Beispiel das Volk der Hung-no, die die Chinesen lange Zeit terrorisierten, bis sie vertrieben werden konnten. Oder aber die Vernichtung eines Nomadenreichees 36/35 v. Chr. durch die Chinesen, welche mit der Vertreibung der Nomaden aus Turkestan und der Dzungarei nach Russland endete. Da die Hunnen, wie gesagt, ihre Geschichte nicht schriftlich festhielten, koennen wir nicht genau sagen, ob eines dieser Voelker vielleicht den spaeteren Stamm der Hunnen bildete (wobei die Hung-no ein barbarisches chinesisches Volk waren, waehrend die anderen Staemme eher Turkstaemme waren). Es scheint aufgrund der Verwandschaft der Lebensart allerdings wahrscheinlich.
Im Jahre 374 fegten die Hunnen aus der russischen Steppe ueber die in der Naehe des schwarzen Meeres ansaessigen Alanen und unterwarfen sie. Bei beiden Voelkern handelte es sich um kriegerische Nomadenstaemme, weshalb die Alanen nur ein Jahr spaeter auf der Seite der Hunnen an der Unterwerfung der Ostgoten teilnahmen.


   Quelle.: Christian Ilaender

Antworten

Siano
Administrator

75, Männlich

Beiträge: 291

Colleen McCullough Rom 110 - 17 v.Chr.

von Siano am 09.04.2012 18:35

Die Autorin Colleen McCullough wurde am 1. Juni 1937 in Wellington,
New South Wales,
Australien, geboren. Gelernte Neurologin mit
Arbeitsplätzen in Sydney sowie im
Vereinigtem Königreich, bis sie
vom Institut für Neurologie für 10 Jahre an die Yale
Medical School
in New Haven verpflichtet wurde.


colleen_179km2a-179km2h.jpg
   
Colleen stellte schnell fest, dass sie mehr "Bock " auf das
Schreiben von Romanen
hatte, als sich mit dem Studium
der DNA zu beschäftigen. Erste literarische Erfolge
z. B. 
"Tim" und der Bestseller "Die Dornenvögel", wurden beide
verfilmt, spornten
sie an, intensive Recherchen für ihr neues
Projekt, Rom, anzustellen. Thema: Das
Rom der Zeit Sullas,
Marius und Caesars, Zeitraum 110 - 17 v. Chr.


Es folgte eine sechsteilige Buchreihe über die letzten Tage im
alten Rom bis zur
Regendschaft des Oktavian/Augustus, mit
ca. 6000 Seiten....
Colleen hält sich durch ihre Recherche
erstaunlich genau an die historischen
Vorgaben. Mit einigen
Freiheiten, ohne die ein Schriftsteller nicht auskommen kann.

Es wird von ihr ein faszinierendes Bild römischer Politik der
ersten Hälfte des Jahr
hunderts vermittelt, verbunden mit einem
tiefen Einblick des Lebens und Handelns
der Aristokratie. Es
gelingt ihr, die Stärke der Charaktere der einzelnen Personen

so zu beschreiben, das diese eine Tiefe erreichen, die den
Leser zwingt, sich mit
den beschriebenen Personen zu identifizieren.

Colleen McCullough starb am 29. Januar 2015 auf Ihrer geliebten
Norfolkinsel in Burnt Pine.

Sie war eine bemerkenswerte Autorin...
Siano



Vorstellung der Buchreihe:

1990 Die Macht und die Liebe           Originaltitel: The First Man in Rome     

Die_Macht_und_die_Liebe.jpg


1991 Eine Krone aus Gras                 Originaltitel: The Grass Crown  

Eine_Krone_aus_Gras.jpg


1993 Günstlinge der Götter                Originaltitel: Fortune`s Favorites

Guenstlinge_der_Goetter.jpg


1996 Caesars Frauen                        Originaltitel: Caesars Women

Caesars_Maedels.jpg


1997 Rubikon                                     Originaltitel: Caesar

Rubikon_Caesar.jpg


2007 Das Erbe Caesars                     Originaltitel: The October Horse

The_October_Horse.jpg




colleenmccullough1a.jpg
                             
Wenn ich dieses Gesicht beschreiben müßte... es wäre nicht so einfach.
Ich denke mal, es ist das Antlitz einer mit sich zufriedenen Frau, die
als erfolgreiche
Autorin Bestseller geschrieben hat oder hatte und
nun ihr Leben "Revue" passieren läßt.
Ihr Blick nach oben gerichtet... 
lächelnd und strahlende Augen - ein ausdruckstarkes
Gesicht. Eine
Frau, die nicht nur lebt, sondern etwas bewegt... ich mag dies Gesicht.

Siano.


Als ich mit Zweifel den ersten Band kaufte, dachte ich, na ja, von ner
Frau ge
schrieben, die die Dornenvögel publiziert hatte?  Rom war ein
ganz anderes Thema. Nach den ersten gelesenen Seiten mußte ich
innerlich Abbitte leisten. Ein, wie ich
finde, mehr wie inhaltlich guter
Roman über die angegebene Zeit, sachlich gut
beschrieben das Leben
in Rom, Menschen, Gebäude, das ganze Umfeld.... 


Kurz um.... ich war mehr wie angetan von der Schreibweise Colleens.

Ergo, ich kaufte mir den Band "Eine Krone aus Gras" ... einfach Spitze.

Ich kann nur für mich sprechen, aber die Frau ist "klasse". Dies wurde
auch
belohnt:  Die Qualität ihrer Recherchen brachte ihr den Titel
"Dokter of Letter"
der Macquary University ein. Colleen wurde Mitglied
in der New York Academy
of Sciences, Mitglied der American
Association for the Advancement of Science.


Colleen MacCullough ist berechtigt, in ihrem Namen das Kürzel
A O zu tragen:
"Officier of the Order of Australia ", ein australisches
Pendant zum "Order of
the British Empire."

Mit ihrem Mann lebt sie heute auf einer kleinen Insel mit dem Namen
Norfolk Island im Südpazifik.   


Norfolk-story.jpg

Das Ehepaar McCullough wohnt dort....


norfolk_3.jpg

wo andere Urlaub machen.


Norfolkinsel.gif

Quelle u.a. roma-antiqua 

Siano


N.S. Colleen MacCullougt fordert jedem Leser ein grosses Maß
an Konzentration
ab. 6000 Seiten sind ein langer Weg...
Wer des Englischen mächtig ist, sei zu empfehlen, die Originalaus-
gaben der
Autorin, zu lesen. Die deutschen Übersetzungen sind bei
weitem nicht fehlerfrei.   

               
Die Adresse für Fanpost und Autogramme:

Colleen McCullough
P.O.Box 333
Norfolk Island
2899
South Pacific     

Bitte Portogutschein mitschicken. In Form eines Internationalen
Antwortscheins. Gibt es in jeder Postfiliale. Ihrem Schreiben
beilegen und Colleen McCullough kann diesen dann in der
Poststation in Norfolk Island einlösen.

Ihr müßt ca. drei Monate und mehr auf eure Antwort warten...
Für einen Fan ist dies jedoch kein Problem.   
      

Siano


Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.12.2015 23:37.

Pompeius_Ma...
Administrator

45, Männlich

Beiträge: 102

Re: Museum von Delphi

von Pompeius_Magnus am 06.04.2012 22:38

Hallo Freund Siano,

das ist eine eindrucksvolle Aufzählung und macht Lust auf mehr.

Römische Grüße, Pompeius Magnus   

Antworten

Siano
Administrator

75, Männlich

Beiträge: 291

Museum von Delphi

von Siano am 06.04.2012 17:30

Das Museum von Delphi

Im Museum von Delphi befinden sich die meisten Kunstwerke
und Artefakte, die im Raum Delphi, dem wichtigsten panhellenischen 
Heiligtum, gefunden wurden. Zu den Opfergaben für den Gott Apollon
zählen Statuen, Skulpturen, Vasen, Bronzen und vom Gegner eroberte
Waffen. Diese Artefakte wurden in der Schatzhäusern der jeweiligen
griechischen Tempeln und Städte dargeboten:

Zwei Bronzefiguren zeigen Herakles, wie er seinen erfüllten Auftrag, den
er von seinem Auftraggeber Eurystheus erhalten hatte, nämlich die Aus-
schaltung der erymanthischen Eber, abliefert. Der König versteckt sich
aus Angst in einer großen Amphore (Pithos).

Ein wunderbares naturalistische Weihrauchgefäß aus Bronze stammt aus 
Zeit des 7. Jhd. vor Chr. Ein Meisterwerk archaischer gehämmerter Bronze.

Ein Relief aus Bronze, darstellend Odyseus, wie er sich unter den Bauch
eines Schafbocks klammert, um aus der Höhle des Polyphem zu entfliehen.  
Ein Relief aus den Anfängen der archaischen Epoche, ca 7.Jhd .vor Chr.  

Ein Mittelpunkt des Museums ist der Omphalos, ein steinener Bienenkorb.
Der heilige Stein Delphis, der Nabel der Welt genannt. Nach dem Mythos hat
Zeus mehrere Adler an die Enden des Universums fliegen lassen. Die Stelle,
wo sich die Adler trafen, wurde als das Zentrum der Welt bestimmt. In Delphi
ist eine antike Kopie des Omphalos gefunden worden.    

Eine Zwillingesstatue, die auf Ihren Sockel die Signaturen von Polymedes
von Argos trägt, könnten die Dioskuren Kastor und Pollux darstellen.
Diese überlebensgroßen Jünglingsstatuen aus parischem Marmor könnten
auch Kleobis und Biton verkörpern. Diese wurden verehrt, weil sie ihre
Mutter auf dem Kultwagen zum Hera-Heiligtum von Argos gezogen haben.
Der Bildhauer Polymedes schuf diese Werke 610 bis 580 vor Chr.

Dies ist nur eine kleine Auswahl wunderschöner Exponate, die Typenvielfalt
ist einfach überwältigend. Ein Besuch kann ich nur empfehlen.


Delphi_300ktober_1894_Ausgrabung_des_Antinous.jpg 

Am 10. Oktober 1894 wurde in Delphi die Statue des

Antoninus ausgegraben. Dieser Moment wurde per
Foto dokumentiert.  

Siano     












  

           
         

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.02.2014 03:11.
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