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Bodenbacher Grabungsfest im Rahmen der Geschichtsstraße 2010
von Pompeius_Magnus am 21.09.2011 16:4412 & 13. Juni 2010 Bodenbach
Grabungsfest in Bodenbach.
Gespann her... laufend förderte der Pflug Steine, Scherben und anderen
"Mist" aus dem zu pflügenden Acker. So oft wie hier, hatte sich der
Landmann noch nicht bücken müssen. Unbeachtet wurden die Scherben
und Steine an den Rand des Ackers geworfen oder wieder untergepflügt.
Ca. 100 Jahre später hatte in Bodenbach ein Mann eine Vision: Dort auf
diesem Acker mußte, wie schon die Vorfahren munkelten, eine römische
Stätte, Villa, etc. gestanden haben. Vision und Wunsch: Ausgraben und
nachsehen was dort in der Erde die Jahrhunderte überdauert hatte.

Foto: Gerhard Kasten

Foto: Gerhard Kasten
Startschwierigkeiten und Geldmangel verzögerten die Realisation der
Grabung. Es gelang einen jungen Archäologen für dieses Objekt zu
begeistern: Dr. Peter Henrich. Ein Mann, der schon Federführend für
die Ausgrabung in Duppach war. Irgendwie konnte das Geld für eine
Geometermessung aufgetrieben werden.
So konnte etwas später die Arbeit von den Geologen, bzw. Archäologen
aufgenommen werden. Zwei,drei Tage wurde das Feld vermessen....
Messung gefüttert wurde, waren wir alle " Platt " : Gerechnet hatten
wir mit einer römischen Villa "Rustika ". Das Computerbild ergab jedoch
die Umrisse eines Burgus, ein römisches Kleinkastell, mit drei Ringwällen.
Die Archäologen waren restlos begeistert.

Foto: Dr. Christian Credner, die Aufnahme wurde mit einen von
Dr. Credner entwickelten "Fotodrachen" (bis 100 m Höhe), gemacht.
Nun, wie geht es weiter? Um es kurz zu machen: Es gelang den
Verantwortlichen einen Sponsor zu finden, der eine beträchtliche
Summe bereitstellte damit die Fundstelle teilweise ausgegraben
werden konnte. Diese Ausgrabung sollte mit einem Grabungsfest
einhergehen. Es wurde ein Datum für das Fest festgesetzt und
die Grabung einige Tage vorher begonnen. Ausgegraben wurden
einen Teil der "Ringwälle". Scherben, Fragmente einer Bodenheizung,
eine Silbermünze etc. waren die Ausbeute der Grabung.
Das Wochenende, der 12 /13. Juni 2010 war da. Das Festprogramm
war abgestimmt auf das Thema: Römischer Burgus.
Dr. Peter Henrich erklärte vor Ort dem interessierten Publikum die
einzelnen Abschnitte der Grabungsstätte. Geführte Wanderungen
wurden auf der Geschichtsstraße durchgeführt (Siehe Touristeninfo
Kelberg) und durch kompetentes Personal erklärend begleitet. Es war
ein kleines "Grabungsfeld" für die kleinen Archäologen angelegt.
Hüpfburg, Kinderschminken und das Bemalen von römischen Schilden
wurde angeboten. Lagerfeuer mit Stockbrot und allerlei leibliche
Speisen waren im Angebot.

Foto: Gerhard Kasten
Bewohnerin des Dorfes genäht hatte. Bei zwanzig Tuniken ging eine
Menge Freizeit " drauf ". Aber es hatte sich gelohnt... ein schönes Ambiente.
Ein Zeltlager der römischen Cohort 26 aus Rheinbrohl legte erst den
Grundstein für das römische Ambiente des Festes: Lagerleben wurde
im römischen Stil gezeigt.

Foto: Siano
Die selbstgefertigten Uniformen präsentiert und erklärt.( Und manche
Frage beantwortet). Die Legionäre der Cohorte 26 führten Formal-
ausbildung vor: Marschieren, Exerzieren, Kommandos, Waffenkunde.
Die Soldaten Roms ergaben ein prächtiges Bild. Die Besucher waren
begeistert.

Die " Römerinnen" zeigten wiederum ihre handwerklichen Fähigkeiten
in Sachen Schmuck und Kleidung, Stoffe und Bänder etc. Weiter waren
auf dem Festplatz vertreten: Bänkelsänger, Schmied, diverse Händler
mit antiken Waren wie Gewürze und Honig, Schmiedearbeiten.

Foto: G.Kasten

Foto: G. Kasten
Jeder konnte für einen kleinen Betrag dort seine Schießkünste
ausprobieren. Die Handhabung der Bögen und Pfeile, Reiterbögen,
Langbögen etc. wurde von Sachkundigem Personal erklärt und vorgeführt.
Meine Enkel hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß beim Schießen
(und der Opa nachher einen leichteren Geldbeutel).

Foto: Siano
Das Gemeindehaus bot den Besuchern Fundstücke aus dem Ausgra-
bungsbereich an. Es war schon eine kleine Interessante Sammlung
geworden und die archäologische Begleitfossilien sind für die Datierung
einer Ausgrabungsstelle von größter Wichtigkeit. Daher sind "Raubgräber "
nicht gerne gesehen.

Foto: Siano

Foto: Siano
von römischen Rüstungen betrachten und wenn er mochte... auch
erklärt bekommen. Lehrreich und spannend, so die Meinung des
Publikums, waren die Erklärungen des Redners. (Es hatte mir auch
viel Freude gemacht, die Rüstungen zu präsentieren und zu kommen-
tieren, auch wenn ich nach zwei Tagen keine Stimme mehr hatte.)
Optisch ist die Sammlung, für den unbedarften Betrachter, ein schönes,
farbenprächtiges Bild. Für den "Fachmann" etwas mehr...
Für die kleinen Besucher hatte ich mir immer viel Zeit genommen.
"Verkleiden" als Legionär machte nicht nur den Jungen Spaß, sondern
auch den Mädchen... Manches Bild wurde gemacht oder gefilmt oder
einfach just for fun verkleidet. Ein paar Minuten römischer Soldat sein,
ein Schwert halten, ein "Echtes"!!! Na klar doch...
Als Abschluss sollte ich noch über die Möglichkeit einer Kutschfahrt
berichten, die geboten wurde und ich hoffe auch rege genutzt wurde
(Habe leider nicht viel gesehen). Dies war das erste Fest im Rahmen
der Geschichtsstraße und ich würde mir wünschen dass noch viele
andere Feste folgen.
Siano
Draco, ein Geschenk der Cohorte 26 aus Rheinbrohl überreicht in Brey.
von Siano am 20.09.2011 16:27In einem Telefonat mit Reinhold Küpper, Gründungsmitglied und Centurio
der Cohorte 26 aus Rheinbrohl, wurde ich beiläufig gefragt, ob ich am
Sonntag zu ihrem Römerlager nach Brey kommen würde. Sie, die
Cohorte 26, hätte eine Überraschung für mich...er, Reinhold, dürfe
mir aber nichts sagen. Nun, ich sagte zu...
Sonntag 11. 09.2011 in Brey zeigte sich der Festplatz gut besucht.
Das Lager der Cohorte war sehr schön am Waldrand gelegen...
römische Wachposten am Lagereingang dokumentierten...
hier ist was los. Stände mit antikem Handwerk waren aufgebaut und
rundeten das Gesamtbild eines römischen Lagerlebens ab.
Quelle: http://www.deichstadtweg.de/kelten_und_roemer_in_neuwied_4.htm
Original Draco aus Niedernieber.
Nach unserer Begrüßung der einzelnen Mietglieder wurde uns mitgeteilt,
wir sollten nicht weglaufen. Wir liefen auch nicht weg. Jedenfalls nicht vor
der Cohorte, sondern vor dem Regen, der plötzlich einsetzte.
Wir stellten uns zu unseren römischen Freunden in die Taverne, um den
Regenguss abzuwarten. Vergebens, es hörte nicht auf, im Gegenteil,
es wurde immer schlimmer. Nach einiger Zeit wurde ich gerufen und
als ich mich mit meiner Frau umdrehte, hatte sich hinter unseren Rücken
die Cohorte feierlich, soweit das bei diesem Wetter noch möglich war,
aufgebaut. Erwartungsvoll blickten wir in die Gesichter der Männer und Frauen...
Reinhold, der "Chef" der Cohorte richtete einige lobende Worte an uns und
übergab mir im Namen der Gruppe einen handgefertigten Draco für unsere
Sammlung.
Die Cohorte war schon länger im Besitz eines solchen Dracos und ich
hatte diesen immer bewundert: Aus Kupferblech gehämmert und mit
einem "Drachenschwanz" aus rotem Stoff mit Goldfäden verziert.
(Nachbau eines Fundes aus Niederbieber).
Ja, Kinder, was sollte ich jetzt sagen... alle hatten mir und meiner Frau
ein wunderbares Geschenk gemacht. Ein Geschenk, das uns immer an
die Cohorte 26 erinnern wird. Ich schreibe bewußt erinnern, in "Ehren"
halten hört sich so nach Friedhof an...
Ich hoffe, das wir unsere Freundschaft noch vertiefen und eine Menge
voneinander lernen werden.
Der Draco stand am andern Tag fertig und mit roter Tragestange versehen,
vergoldet und mit versilberten Zähnen und Kamm in unserem Museum.
Als Blickfang für jeden Betrachter der Ausstellung gut positioniert im
Eingangsbereich des Museums.
Wir können nur nochmals auf diesem Wege danke sagen, danke für
eine schöne Arbeit.
Siano und Petra