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flavius

74, Männlich

Beiträge: 27

Re: Ein Jugendtraum ging in Erfüllung

von flavius am 26.09.2011 23:18

SALVE mein Freund Ralf.

Ich komm aus dem Staunen nicht mehr Raus.Ich bin erst mal Sprachlos. Da gibt es für mich nur einen Satz,und der heist. : DAS IST SPITZE SPITZE SPITZE:

Das hat mir gerade noch vor dem schlafen gehen gefehlt. Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und Erfolg mit Deinen Sammlung.

Bis dann Dein Freund Reinhold.

VALE  Flavius Linus CENTURIO

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Pompeius_Ma...
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44, Männlich

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Ein Jugendtraum ging in Erfüllung

von Pompeius_Magnus am 24.09.2011 19:53

Ein Jugendtraum ging in Erfüllung


Ein eigenes kleines Geschichtsmuseum mit dem Schwerpunkt

römische Geschichte, Legionärsgeschichte ging in Erfüllung:

Eine bunte Welt der römischen Uniformen, Rüstungen, Waffen

und Artefakte, wie ich es mir als kleiner Junge erträumt hatte.

Standarten_Drago_002klein.jpg



Rückblick:


Irgendwann, ich war ca. 8 Jahre alt, fiel auf dem Schulhof das Wort:

"Imperator". Klang interessant und fremd zugleich: Ein Name, ein Titel,

eine Beleidigung? Hinterfragt, erklärte mir mein Schulkamerad Christian:

"Was du kennst Cäsar nicht? Imperator Roms?" Nö...ich stand dumm

dar... So begann die Geschichte einer römischen "Liebe".... Ich

besorgte mir Bücher über Römer und Germanen, Alexander und

Hannibal und über Gajus Julius Cäsar, Imperator Roms.


IMG_3254.jpg

 

Eine ausdrucksstarke Büste des Gaius Julius Caesar.


 

IMG_3255.jpg

 

Zu sehen im Vatikanischen Museum in Rom.
Oder als Kopie in unserer Ausstellung.

 

IMG_3256.jpg

Detail der Büste.

 


IMG_3314.jpg

Dieser Ausstellungsbereich wird eine kleine Gedenkstelle für G.Julius 
Caesar beherbergen. Hoffe sie wird diesen Sommer fertig...



Die Literatur war nicht leicht zu bekommen. Nach dem zweiten

Weltkrieg wurde mit Literatur lieber der Ofen gefüttert, als wie

das Hirn. Mein Schulleiter, Rektor, Julius Burkhard, lieh mir die

Bücher aus seinem privaten Fundus. Als Gegenleistung mußte

ich in den Schulpausen im Rektorenzimmer sitzen und "Telefon-

dienst" machen. Natürlich "Freiwillig".


Ich vertiefte mich so in die Geschichtsliteratur, kein Fußball, kein

Schwimmen und kein Äpfelklauen konnte mich reizen. Nach einiger

Zeit mußte ich etwas "Greifbares" haben: "Ein sichtbares Zeichen:

Ein Schild und ein Schwert" mußten her.

 

Vater baute mir die beiden Sachen, mehr Ritter wie Römer, aber mit

sehr viel Liebe. Als ich mit diesen Waffen durch die Straßen rannte,

traf mich mancher neidische Blick meiner Kameraden und Freunde.

Und ab sofort war Fußball etc. Nebensache. Ralf hatte einen Vater,

der solche Sachen bauen konnte. Nun, mein Vater war ein

phantastischer Mann, er ließ sich nicht lange bitten und baute

eine Reihe Schwerter und Schilde aus Holz für meine Freunde.

Ab sofort spielten wir nur Römer und Germanen. Es versteht sich

von selbst, das ich der "Chef" war. Mit diesen Vater im Rücken....

Selbstverständlich spielten wir uns irgendwann leid und die Schwerter,

soweit noch ganz, wurden in die Ecke geworfen. Angesagt war:

"Cowboy und Indianer". Und gespielt...


Aber Rom und seine Legionen haben mich nie ganz verlassen....

Mittlerweile war ich zehn, ganz schön "Alt"...und mir passierte das

Beste was mir passieren konnte: Ich bekam eine neue Klassenlehrerin,

Ursula Siebert. Der Schulunterricht machte von diesem Zeitpunkt an

wieder Spaß. Meine Noten schnellten in die Höhe. Frau Siebert war

einfach eine kompetente und faire Pädagogin der man einfach zuhören

mußte: Geschichtsstunde, mit einem Thema, dass meine Bahnen wieder

in die "richtige" Richtung leiten sollte:

 

Römisch germanische Geschichte....


Der erste Aufsatz hatte eine Inhaltsaufgabe, Helmo, ein Germanen-

junge in Rom. Ein Bericht über die Erlebnisse Helmos in Rom. Es

sollten mindestens ein bis zwei Seiten werden. Daheim angekommen,

begann ich zu schreiben, eine Seite, zwei Seiten, vier Seiten....

bei der sechsten Seite habe ich aufgehört zu zählen...


Am anderen Tage gab ich den Aufsatz in der Schule ab. Eine Woche

später: Geschichtsuntericht. Die vor einer Woche abgegebenen

Aufsatzhefte lagen auf ihrem Schreibpult und irgendwie machte

unsere Lehrerin die Sache spannend: "Sie warf nicht jedem Schüler

das Heft zu, mit Benotung, sondern nahm das oberste Heft, setzte

sich auf eine Tischkante und begann zu lesen. Gefühlvoll und inhalts-

betont, las sie Satz für Satz, Zeile für Zeile. Vierzehn lange Seiten, ja,

so lang war der Aufsatz geworden, den ich über Helmo und Rom

geschrieben hatte. Und es war still geworden in der Klasse....

 

Als Frau Siebert den Vortrag beendet hatte, mußte ich ans Lehrerpult

treten, sie gab mir das Heft zurück und sagte: "Ich habe in meiner

Lehrerlaufbahn selten einen solch guten Aufsatz gelesen. Ich kann es
euch Schülern ruhig sagen, ich fand den Bericht so gut, dass ich ihn

abends mit ins Bett genommen habe und die Seiten zweimal las".


Ich kann heute das Gefühl nicht mehr beschreiben, das damals durch

meinen Körper strömte, als diese Worte in der Klasse fielen. Ich

verehrte die Klassenlehrerin, glaube ich, noch etwas mehr. So motiviert

war ich wieder voll im "Rennen": Rom und seine Legionen... Für mich

sprang eine "Eins" sowie ein Riegel Schokolade dabei heraus. An

Geburtstagen und Weihnachten wünschte ich mir fortan nur noch
römische Figuren von Elastolin.



Standarten_Drago_005klein.jpg

Römische Elastolinfiguren


Standarten_Drago_004klein.jpg


Detailgetreue Nachbildungen römischer und germanischer Spielzeug-

figuren. Jeder Muskel und Sandalenfilm war "Mein". Jedes Buch über

Rom verschlungen. Oma hatte mittlerweile eine Leihbücherei und

besorgte mir manchen Band über die Antike. So zog sich mein

Interesse an Rom und seine Krieger durch die Lebensjahrzehnte.

Als wir in die Eifel zogen, ergab sich die Möglichkeit, ein kleines
Museum einzurichten. Mit Artefakten aus aller Welt, aber mit Schwer-

punkt: "Römer, Soldaten und Legionäre in kompletten Rüstungen
und Waffen, Standarten, Fahnen und
Legionsadler. Vieles wurde fertig
gekauft...vieles aber selber gefertigt:
Kettenhemd, Schilde, Waffen,
Fahnen, Tuniken und Ausrüstung.
Ohne meine Familie, besonders
ohne meine Frau Petra, hätten wir
diese Sammlung nicht aufbauen
können, dieses Museum nicht
realisieren können. Es ist noch nicht
alles perfekt, aber die einzelnen Rüstungen vom Legionär über den
Zenturio bis hin zum Prätorianer
werden stetig qualitativ aufgewertet,
bzw. verbessert.


Möchte auch die vielen Helfer und Freunde nicht vergessen, die uns

bei so manchen Arbeiten, besonders Metallarbeiten, geholfen haben.

Danke Freunde.... Und nun, viel Freude beim Betrachten der Bilder.

Sollten Sie Fragen oder Anregungen zum Thema römisches Museum

haben, so sind diese immer herzlich willkommen. 

Siano

 
IMG_3277.jpg

Ausstellungsraum des Museums, linker Teil.



IMG_3257.jpg

Standartengalerie, der Sockel ist einfach ideal, eine gute Standfestigkeit

der Standarten, Fahnen, etc.


IMG_3297.jpg

Signifer, ein römischer Adler - oder Standartenträger.


Standarten_Drago_111klein.jpg

Centurio mit Phalerae, crista transversa und vitis.


IMG_3306.jpg  


Römischer Offizier, ca. 3. Jahrhundert n. Chr.


  
Standarten_Drago_093klein.jpg

Prachtvolle Helme, rechts Fund aus Serbien.



IMG_3268.jpg

Ohne Worte.....


IMG_3310.jpg

Waffen und Büstengalerie.

Scytischer_Bogen1a.jpg

Drei Epochen: 200 v. Chr. bis 100 n. Chr.


IMG_3300.jpg

Exponaten und "Erinnerungs" - Regal



IMG_3302.jpg

Originale aus Ägypten, teilweise noch mit ursprünglicher Bemalung.



IMG_3304.jpg

Diverse originale Exponate aus einer bewegten Zeit.


Standarten_Drago_108klein.jpg

Detailaufnahme mit Siegesstab.



IMG_3292.jpg

Lorica Segmentata, kleinem Parma und Ausrüstung


IMG_3266.jpg

Diverse Exponate wie Kinderrüstung, etc.


Standarten_Drago_105klein.jpg   

Paradehelm ab 3.Jahrhundert v. Chr. bis weit nach Christi wurde

dieser ursprünglich griechische Helmtyp von den römischen Offizieren

getragen. Dieser attische Helm ist schon einen zweiten Blick wert.



IMG_3324.jpg

Lituus, ein römisches Signalhorn wird der Reiterei zugeschrieben.

 


IMG_3273.jpg

Römische Parma, Rundschild mit Leinen überzogen und handbemalt.

Motiv von unserem Forumsmitglied Scipio (John). Durchmesser 80 cm.


Standarten_Drago_078klein.jpg
 
Detail des attischen Offiziers mit Musculata und Siegesstab.

 


IMG_3275.jpg

Aquila, Standarten- und Fahnenheiligtum

 

 

IMG_3339.jpg

Standarten im Detail. Die rechte Standarte wurde von einer kleinen

Plissemacherei in Wuppertal, die von zwei älteren Damen geführt wurde,

gefertigt. Eine schöne Arbeit, die mit Goldfäden ausgeführt wurde.


   

IMG_3259.jpg

Ruhezone im römischen Stil.



IMG_3262.jpg


Die "Kaiserin"

 


IMG_3260.jpg


Der "Kaiser"


IMG_3320.jpg


Im Schmucke seiner Auszeichnungen


 


IMG_3322.jpg


Detailaufnahme der Phalerae

 


IMG_3323.jpg


Schöne verzierte Tunika...



Standarten_Drago_092klein.jpg

Dieser Prunkhelm aus dem 4.Jahrhundert n. Chr. wurde in der
römisch/byzantinischen Grabungsstätte in Berkasovo, heute
Serbien, gefunden. In dieser Grabungsstätte wurden weitere
Prunkhelme und Reiterrüstungen gefunden.
Der obige Helm ist zu bestaunen im Museum Voivodina Serbien.
    

IMG_3263.jpg


Unser Praetorianer in Front.....



Standarten_Drago_114klein.jpg

Unser Prätorianer von der Seite....

 

Standarten_Drago_059klein.jpg

Aquilifer mit Maske, Musculata und kleiner Parma.


IMG_3265.jpg

Kavallerist mit Plumata, Helm Typ Deurne, Hasta und Reiterstandarte,

ein Draco. Der Helm wurde in den Niederlanden bei Deurne beim Torfstechen

ausgegraben. Der Träger dieses Reiterhelms war vermutlich ein Offizier der

Vexillatio Comitatensis Stablesiana VI. Eine Inschrift im Stirnreif "Stablesia VI"

lässt dies vermuten.

Die Verzierungen sind so aufwendig, dass dieser Helm nur von einem

sehr ranghohen Offizier getragen werden konnte. Archäologische Be-

gleitfosilien wie ein Silberblechbeschlag, eine Zwiebelknopffibel, Sporn, 

Glocke aus dem Pferdegeschirr und Münzen aus der Zeit 315 - 319 

Constantins des Großen lassen auf eine Zeit um 320 schließen.

Ein interressanter Bericht über diesen Helm und Träger steht im Band III

von Marcus Junkelmann: "Die Reiter Roms". Auf Seite  161 des Bandes. 

Tipp: Alle drei Bände kaufen.                                                                                   

 



IMG_3343.jpg

Dieser Helmtyp wurde in England gefunden und man schreibt ihn dem
Kavallerie-Sport zu. Annahme auf Grund der Prägearbeiten in der Kalotte,

die sportliche Aktivitäten der Reiter zeigt. Der wunderschöne Helm

wurde bei Ribchester (Lancashire) entdeckt. Heute zu sehen im British

Museum London.



IMG_3346.jpg


Es geht weiter mit Teil II


Kritik? Ja, aber auch: Ut desint vires tamen
est laudanda voluntas. Oder?



Siano

N.S. Auf Anfrage ist das Private Museum auch zu besichtigen!



Kontakt:

Für Forumsmitglieder Anfrage über bekannte Telefonnummer oder
durch persönliche Nachricht im Forum
.

Für interessierte Besucher/Nicht-Mitglieder per E-Mail an

[email protected]



Siehe auch:
Neuzugänge

Photos: Siano 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.10.2017 18:12.

Pompeius_Ma...
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Gunderather Römerfest im Rahmen der Geschichtsstraße 2011

von Pompeius_Magnus am 22.09.2011 16:55

18/19.06. 2011 Gunderath "Geschichte erleben und staunen", so das
Motto des
zweiten Geschichtsstraßenevents in Gunderath / Heil-
bachsee / Eifel.
Wie auch im vergangenen Jahr in Bodenbach hatten
die Veranstalter keine Kosten und Mühen
gescheut, das Fest so
vielseitig wie möglich zu gestalten:
Es konnte die Cohorte 26 aus
Rheinbrohl gewonnen werden.



Garten_Julian_299klein.jpg

Die Cohorte 26 zeigte wieder ihr darstellerisches Können.
Hauptschwerpunkt lag im Vorstellen des Alltagsleben einer militärischen
Auxiliareinheit:
Handwerk, Lagerleben sowie der tägliche Drill einer
Einheit mit Sonderaufgaben.
Das auch die Kinder nicht zu kurz kamen,
lag an der Einstellung der Cohorte und ihren
Mitgliedern. Die Kleinsten
der Besucher konnten sich im Leben der Cohorte 26 einreihen,
d. h. sie
wurden mit Tuniken bekleidet, Holzgladius, Schild und Speerver
vollständigten die Ausrüstung,
dann ging es los:


Garten_Julian_300klein.jpg

Die Presse macht sich schon parat...danke Helmut.

Garten_Julian_301klein.jpg

Immer meine Lieblingsbilder: Der Nachwuchs....

Garten_Julian_302klein.jpg

Auch mein Enkel Robin "Voll dabei."

Garten_Julian_303klein.jpg



Garten_Julian_304klein.jpg
 

Es wurde marschiert ,exerziert und " gekämpft". Die Rekruten hatten
eine Menge Spaß
dabei. Aber auch der Ernst der Übungen wurde von
den Rekruten nicht außer acht gelassen:
Ein Blick in die Gesichter der
"Kleinen" zeigte alles.... mit anderen Worten: "Sie waren voll dabei".



Garten_Julian_306klein.jpg



Garten_Julian_307klein.jpg

Fotos: Gerhard Kasten

Mit ihrem Kinderprogramm lag die Cohorte 26 voll im Trend, Kinder
spielend in die antike Geschichte einzubinden.
Weiter so, Centurio
Flavius Linus (Reinhold Küpper)

Ein paar Meter weiter bestand die Möglichkeit, die Kunst des
Bogenschießens zu testen.
Dies wurde auch rege in Anspruch
genommen.



Garten_Julian_308klein.jpg

In diese Richtung wird geschossen.....

Garten_Julian_309klein.jpg

Na....kommt der Pfeil auch an????

Garten_Julian_310klein.jpg     

Bei Robin habe keine Zweifel....

Der Autor Michael Kuhn stellte sein zweites Buch "Marcus,
Tribun Roms" vor. Fortsetzung des
ersten Bandes "Marcus,
Soldat Roms". Lesenswert...
Kommentare: Dr. Peter Henrich,
Archäologe: " Ich bin begeistert. Das Konzept ist super".
Ines
M. Grohmann, Archäologin: " Liebhaber des historischen Romans
werden hier auf
eine spannend beschriebene Reise eingeladen....
lebensnah und bis ins kleinste Detail
recherchiertes römisches
Alltagsleben zu erleben".
Dr. Annekathrin Kordel,
www.strasse-der-roemer.eu: Neben Sachkompetenz ist
immer
viel Phantasie gefragt, will man sich das Leben zur Römerzeit
vorstellen. Michael Kuhn
verleiht ihr Flügel". Ammianus Verlag
52064 Aachen.
www.ammianus.eu

Weiter wurde ein Workshop für Kids angeboten. Thema und Aufgabe:
Das bemalen von römischen Schilden nach alten Motiven. Je nach
"Künstler" entstanden
einige prächtige Werke.... Diverse Markstände
boten ihre Waren feil: Schmuck, historische
Tonwaren, Kräuter etc.


Garten_Julian_305klein.jpg

Fotos: Gerhard Kasten

Eine historische Schmiede aus Daun führte ihr können vor und stellte einige
handwerkliche Schätze zum Begutachten aus. Es bestand die Möglichkeit zum Kauf
diverser Exponate.

Ein Highlight des Samstags war der Historiker Dr. Marcus Junkelmann:
Ein Meister der
experimentellen Archäologie. Sein Feldzug der
Augustusstiefsöhne
Drusus und Tiberius im Jahre 15 v. Chr. gegen
die Räter und Vindeliker
wurde1985 zum 2000jährigem Stadtjubiläum
von Augsburg nach Verona wurde durch ihn wiederbelebt.
Diese
historische Rekonstruktion des Feldzuges wurde in allen Einzelheiten
dokumentiert.
Ein Fernsehteam begleitete den Marsch über die Alpen.
Es ist Dr. Junkelmann gelungen
eine breite Öffentlichkeit für diese
historische Geschichte zu mobilisieren.

Die gedrehten Filmaufnahmen werden heute in Schulen etc. als
Unterrichtsmaterial
vorgeführt. Junkelmanns Buch," Die Legionen
des Augustus", ist für die meisten römischen
Gruppen und Vereine
das Sachbuch oder wie einer einmal formulierte: " Unsere Bibel ".
Es folgten weitere Publikationen von Dr. Junkelmann über römische R
eiterei, Gladiatoren usw.
Ich denke, keiner der sich für die römische
Legionsgeschichte interessiert kommt an
Marcus Junkelmann vorbei.
Wie gesagt, ein Highlight....

Das von M. Junkelmann vorgetragene Thema, beinhaltete genau diesen
beschrieben Marsch
und wurde von ihm vor interessiertem Publikum
spannend vorgetragen.
Eine private Ausstellung über römische Rüstungen
der Fam. Dickel, bekannt durch Funk und
TV, rundete das Bild des
Geschichtsstraßenfestes ab:



Garten_Julian_295klein.jpg
Foto: Siano
Private Sammlung.

Garten_Julian_294klein.jpg
Foto: Siano    

Garten_Julian_292klein.jpg

Foto: Siano

Die Ausstellung deckte das römische Militärbild in Form von ca. 15
kompl. Legionsrüstungen über
einen Zeitraum von 600 Jahren ab.
Spannend erzählte und erklärte Herr Dickel dem interessierten
Publikum die einzelnen
Ausrüstungsgegenstände und Exponate.
Auch hier kamen die Kinder nicht zu kurz:
Es bestand die Möglichkeit
ein Kettenhemd und einen Helm anzuziehen, einen
Gladius in den
Händen zu halten (manchmal mit Hilfe des Vaters) oder ein Pilum
(Speer) in
Wachposition zu präsentieren.

Wie haben uns auch sehr über die Fragen der weiblichen Besucher
gefreut, die sehr interessiert
an und bei diesem Thema waren.
Danke für Ihr Interesse. Das Fest darf im
Inhalt als gelungen angesehen
werden. Wenn auch das Wetter, wie im ersten
Geschichtsstraßenfest in
Bodenbach, nicht mitgespielt hat.

Siano

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.09.2014 09:57.

Pompeius_Ma...
Administrator

44, Männlich

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Bodenbacher Grabungsfest im Rahmen der Geschichtsstraße 2010

von Pompeius_Magnus am 21.09.2011 16:44

12 & 13. Juni 2010 Bodenbach


Grabungsfest in Bodenbach.

Wir schreiben das Jahr 1900. Fluchend lief der Bauer hinter seinem
Gespann her... laufend
förderte der Pflug Steine, Scherben und anderen
"Mist" aus dem zu pflügenden Acker. So oft
wie hier, hatte sich der
Landmann noch nicht bücken müssen. Unbeachtet wurden die
Scherben
und Steine an den Rand des Ackers geworfen oder wieder untergepflügt.

Ca. 100 Jahre später hatte in Bodenbach ein Mann eine Vision: Dort auf
diesem Acker mußte,
wie schon die Vorfahren munkelten, eine römische 
Stätte, Villa, etc. gestanden haben. Vision und
Wunsch: Ausgraben und
nachsehen was dort in der Erde die Jahrhunderte überdauert hatte.



Roemisches_Diorama_05122005_062klein.jpg

Foto: Gerhard Kasten

Roemisches_Diorama_05122005_063klein.jpg

Foto: Gerhard Kasten

Startschwierigkeiten und Geldmangel verzögerten die Realisation der
Grabung. Es gelang einen
jungen Archäologen für dieses Objekt zu
begeistern:
Dr. Peter Henrich. Ein Mann, der schon Federführend für
die Ausgrabung in Duppach
war. Irgendwie konnte das Geld für eine
Geometermessung aufgetrieben werden.

So konnte etwas später die Arbeit von den Geologen, bzw. Archäologen
aufgenommen werden.
Zwei,drei Tage wurde das Feld vermessen....
Als die Messung beendet war und ein Computer mit den Daten der
Messung gefüttert wurde,
waren wir alle " Platt " : Gerechnet hatten
wir mit einer römischen Villa "Rustika ". Das Computerbild
ergab jedoch
die Umrisse eines Burgus, ein römisches Kleinkastell, mit drei Ringwällen.

Die Archäologen waren restlos begeistert.


ffb67c0cbdf3cc4dd2a13b69ce367cd4_XLklein.jpg


Foto: Dr. Christian Credner, die Aufnahme wurde mit einen von
Dr. Credner entwickelten 
"Fotodrachen" (bis 100 m Höhe), gemacht.  



Nun, wie geht es weiter? Um es kurz zu machen: Es gelang den
Verantwortlichen einen Sponsor
zu finden, der eine beträchtliche
Summe bereitstellte damit die Fundstelle teilweise ausgegraben

werden konnte. Diese Ausgrabung sollte mit einem Grabungsfest
einhergehen. Es wurde ein
Datum für das Fest festgesetzt und
die Grabung einige Tage vorher begonnen.
Ausgegraben wurden
einen Teil der "Ringwälle". Scherben, Fragmente einer Bodenheizung,
eine
Silbermünze etc. waren die Ausbeute der Grabung.

Das Wochenende, der 12 /13. Juni 2010 war da. Das Festprogramm
war abgestimmt auf das Thema:
Römischer Burgus.
Es wurde eine Stündliche Führung zur Ausgrabungsstelle organisiert.
Dr. Peter Henrich erklärte
vor Ort dem interessierten Publikum die
einzelnen Abschnitte der Grabungsstätte. Geführte
Wanderungen
wurden auf der Geschichtsstraße durchgeführt (Siehe Touristeninfo
Kelberg) und
durch kompetentes Personal erklärend begleitet. Es war
ein kleines "Grabungsfeld" für die
kleinen Archäologen angelegt.
Hüpfburg, Kinderschminken und das Bemalen von römischen
Schilden
wurde angeboten. Lagerfeuer mit Stockbrot und allerlei leibliche
Speisen waren im Angebot.



Roemisches_Diorama_05122005_061klein.jpg   

Foto: Gerhard Kasten
Das Verkaufspersonal kleidete sich in passende Tuniken die eine
Bewohnerin des Dorfes genäht
hatte. Bei zwanzig Tuniken ging eine
Menge Freizeit " drauf ". Aber es hatte sich gelohnt...
ein schönes Ambiente.
Ein Zeltlager der römischen Cohort 26 aus Rheinbrohl legte erst den

Grundstein für das römische Ambiente des Festes: Lagerleben wurde
im römischen Stil gezeigt.




Roemisches_Diorama_05122005_060klein.jpg

Foto: Siano

Die selbstgefertigten Uniformen präsentiert und erklärt.( Und manche
Frage beantwortet).
Die Legionäre der Cohorte 26 führten Formal-
ausbildung vor: Marschieren, Exerzieren, Kommandos,
Waffenkunde.
Die Soldaten Roms ergaben ein prächtiges Bild. Die Besucher waren
begeistert.



Roemisches_Diorama_05122005_066klein.jpg
Foto: Siano

Die " Römerinnen" zeigten wiederum ihre handwerklichen Fähigkeiten
in Sachen Schmuck und
Kleidung, Stoffe und Bänder etc. Weiter waren
auf dem Festplatz vertreten: Bänkelsänger,
Schmied, diverse Händler
mit antiken Waren wie Gewürze und Honig, Schmiedearbeiten.




Roemisches_Diorama_05122005_058klein.jpg

Foto: G.Kasten

Roemisches_Diorama_05122005_059klein.jpg

Foto: G. Kasten


Auf einem sicheren Feld war eine Bogenschießanlage aufgebaut:
Jeder konnte für einen kleinen
Betrag dort seine Schießkünste
ausprobieren. Die Handhabung der Bögen und Pfeile, Reiterbögen,

Langbögen etc. wurde von Sachkundigem Personal erklärt und vorgeführt.
Meine Enkel hatten
auf jeden Fall eine Menge Spaß beim Schießen
(und der Opa nachher einen leichteren Geldbeutel).



Roemisches_Diorama_05122005_069klein.jpg

Foto: Siano

Das Gemeindehaus bot den Besuchern Fundstücke aus dem Ausgra-
bungsbereich an. Es war
schon eine kleine Interessante Sammlung
geworden und die archäologische Begleitfossilien
sind für die Datierung
einer Ausgrabungsstelle von größter Wichtigkeit. Daher sind "Raubgräber "

nicht gerne gesehen.


Roemisches_Diorama_05122005_056klein.jpg

Foto: Siano

Roemisches_Diorama_05122005_057klein.jpg

Foto: Siano

Im gleichen Raum konnte der interessierte Besucher eine Ausstellung
von römischen Rüstungen
betrachten und wenn er mochte... auch
erklärt bekommen. Lehrreich und spannend, so die
Meinung des
Publikums, waren die Erklärungen des Redners. (Es hatte mir auch
viel Freude
gemacht, die Rüstungen zu präsentieren und zu kommen-
tieren, auch wenn ich nach zwei Tagen
keine Stimme mehr hatte.)
Optisch ist die Sammlung, für den unbedarften Betrachter, ein
schönes,
farbenprächtiges Bild. Für den "Fachmann" etwas mehr...

Für die kleinen Besucher hatte ich mir immer viel Zeit genommen.
"Verkleiden"
als Legionär machte nicht nur den Jungen Spaß, sondern
auch den Mädchen... Manches
Bild wurde gemacht oder gefilmt oder
einfach just for fun verkleidet. Ein paar Minuten
römischer Soldat sein,
ein Schwert halten, ein "Echtes"!!! Na klar doch...

Als Abschluss sollte ich noch über die Möglichkeit einer Kutschfahrt
berichten, die geboten
wurde und ich hoffe auch rege genutzt wurde
(Habe leider nicht viel gesehen). Dies war das
erste Fest im Rahmen
der Geschichtsstraße und ich würde mir wünschen dass noch viele
andere
Feste folgen.

Siano

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.08.2013 01:30.

Siano
Administrator

74, Männlich

Beiträge: 291

Draco, ein Geschenk der Cohorte 26 aus Rheinbrohl überreicht in Brey.

von Siano am 20.09.2011 16:27

In einem Telefonat mit Reinhold Küpper, Gründungsmitglied und Centurio
der Cohorte 26 aus Rheinbrohl, wurde ich beiläufig gefragt, ob ich am
Sonntag zu ihrem Römerlager nach Brey kommen würde. Sie, die
Cohorte 26, hätte eine Überraschung für mich...er, Reinhold, dürfe
mir aber nichts sagen. Nun, ich sagte zu...

Sonntag 11. 09.2011 in Brey zeigte sich der Festplatz gut besucht.
Das Lager der Cohorte war sehr schön am Waldrand
gelegen...
römische Wachposten am Lagereingang dokumentierten...
hier ist was los. Stände mit antikem Handwerk
waren aufgebaut und
rundeten das Gesamtbild eines römischen Lagerlebens ab.

Draco_Niederbieber.jpg

Quelle: http://www.deichstadtweg.de/kelten_und_roemer_in_neuwied_4.htm
Original Draco aus Niedernieber.


Nach unserer Begrüßung der einzelnen Mietglieder wurde uns mitgeteilt,
wir sollten nicht weglaufen. Wir liefen auch nicht weg.
Jedenfalls nicht vor
der Cohorte, sondern vor dem Regen, der plötzlich einsetzte.


Wir stellten uns zu unseren römischen Freunden in die Taverne, um den
Regenguss abzuwarten. Vergebens, es hörte nicht
auf, im Gegenteil,
es wurde immer schlimmer. Nach einiger Zeit wurde ich gerufen und
als ich mich mit meiner Frau umdrehte,
hatte sich hinter unseren Rücken
die Cohorte feierlich, soweit das bei diesem Wetter noch möglich war,
aufgebaut.
Erwartungsvoll blickten wir in die Gesichter der Männer und Frauen...
Reinhold, der "Chef" der Cohorte richtete einige lobende
Worte an uns und
übergab mir im Namen der Gruppe einen handgefertigten Draco für unsere
Sammlung.


614d6a30862e7b1b9cddd967d5e39773.jpg


Die Cohorte war schon länger im Besitz eines solchen Dracos und ich
hatte diesen immer bewundert: Aus Kupferblech gehämmert
und mit
einem "Drachenschwanz" aus rotem Stoff mit Goldfäden verziert.
(Nachbau eines Fundes aus Niederbieber).


Standarten_Drago_006klein.jpg


Ja, Kinder, was sollte ich jetzt sagen... alle hatten mir und meiner Frau
ein wunderbares Geschenk gemacht. Ein Geschenk, das uns
immer an
die Cohorte 26 erinnern wird. Ich schreibe bewußt erinnern, in "Ehren"
halten hört sich so nach Friedhof an...
Ich hoffe, das wir unsere Freundschaft noch vertiefen und eine Menge
voneinander lernen werden.


Der Draco stand am andern Tag fertig und mit roter Tragestange versehen,
vergoldet und mit versilberten Zähnen und Kamm
in unserem Museum.
Als Blickfang für jeden Betrachter der Ausstellung gut positioniert im
Eingangsbereich des Museums.


Wir können nur nochmals auf diesem Wege danke sagen, danke für
eine schöne Arbeit.



Siano und Petra


 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.11.2014 20:28.
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