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Kulturgeschichte der römischen Kaiserzeit v. U.Kahrstedt
von Siano am 28.10.2011 22:37Salve, Freunde des geschriebenen Wortes,
habe wieder ein, wie ich meine, interessantes Buch über die Kultur
in der römischen Kaiserzeit ergattert: Eine Zweitauflage des 1944
erschienen Buches vom Verleger F. Bruckmann, München.
Überarbeitet von Ulrich Kahrstedt, Göttingen.
Gegenstand der Darstellung des Buches ist die Zeit von Augustus bis
zur severischen Revolution. Das Besondere an diesem Band ist, es
wendet sich nicht an Fachleute, sondern an das Publikum. Also an
uns...
Leseprobe:
...der Gardesoldat bekommt seit den Flaviern 750 Denar, der
Legionär 225, für einen Auxiliarsoldaten in Ägypten die Summe
von 744 Drachmen, also 186 Denar. Die Beträge erscheinen bei
kasernierten Soldaten hoch, sie unterliegen aber sehr erheblichen
Abzügen. Jener Soldat in Ägypten bekommt 240 Drachmen für die
Verpflegung abgezogen, 36 für Kleidung und Lederzeug, 30 für Heu,
24 für Beiträge verschiedener Art. Der Rest von 414 wird auf sein
Konto bei der Truppe eingetragen und Bargeld bekommt er nur in
die Hand, wenn er es bei der Kasse, d. h. einem Vorgesetzten, abhebt.
Die Gehälter der Offiziere liegen schon unter Augustus zwischen 2500
und 10000 Denar, hundert Jahre später erhält der Centurio 3750, der
Militärtribun oder Kommandant einer Auxiliarformation in der Linie
12500 bis 15000, der Chef einer hauptstädtischen Kohorte 20000 -
30000 Denar...
Der tägliche Bedarf für das Essen liegt bei bescheidenen Ansprüchen
um 1/2 Denar...
Das Werk beinhaltet eine ebenso große als vielgestaltige Welt:
Politischen Leben, Ämtern und Staateinrichtungen, häuslichen
Lebens, der Geselligkeit und der Mode, Bildungskultur und Religion,
Studium und der Wissenschaft, Ärztekunst und Vergnügungen im
Theater. Im ganzen wird mit dem Römertum eine Kulturstufe von
überragender Bedeutung geschildert, die in der Menschheits-
geschichte zu den glanzvollsten Zeitaltern gehört. Das Buch lohnt
sich für römische "Fans".
Also Freunde, Augen auf... beim nächsten Flohmarktkauf...
Siano
Zu Olfen/Haltern am See - Römisches Lager
von Siano am 28.10.2011 21:26Von einem Jahrhunderfund sprechen die Experten, nachdem in Olfen
Zeugnisse der Römerzeit gefunden wurden. Archäologen gehen nun
davon aus, dass ein befestigtes Römerlager neu entdeckt wurde.
Spaziergänger hatten in der Nähe der Lippe auf einem frisch
gepflügten Acker etliche Scherben entdeckt. Daraufhin hatte es
seit August in der Nähe der Rauschenburg systematische Gra-
bungen unter der Leitung von Chefarchäologin Dr. Bettina Tremmel
gegeben. Der Fund und die Erkenntnisse daraus hätten nun die
Anfangsvermutung bestätigt. Vier größere Römerlager an der Lippe
sind bislang bekannt und erforscht:
Eines in Dorsten - Holsterhausen, eines in Bergkamen - Oberaden,
sowie eines im ostwestfälischen Anreppen, das 1968 entdeckt wurde.
Die größte römische Ansiedlung an der Lippe befand sich in Haltern
am See, an der Stelle des heutigen Römermuseums. In Haltern werden
weitere und bedeutende Funde vermutet. Der LWL plant weitere
Ausgrabungen sowie ein Freiluftmuseum auf dem angrenzenden
Gelände. Umfangreiche Ausgrabungen wird es im nächsten Jahr
auch auf der neuen Fundstelle in Olfen geben.
Die Lippe war für die Römer bei ihrem Vorstoß ins nördliche Germanien
eine wichtige Verteidigungs- und Transportlinie. Dass es an der Lippe
immer wieder Furten als Übergangsstellen gab, dürften die Funde in
Olfen erklären. Auch die Nähe zu dem Hauptstandort der Römer in
Haltern spricht für ein Militärlager. Die beiden Lager sind nach
römischen Maßstäben exakt einen Fußmarsch (20 Kilometer)
voneinander entfernt. Es wird vermutet, dass von den Standorten
entlang der Lippe der römische Feldherr Varus 9 nach Christus seine
Truppen in Haltern sammelte, um gegen die Germanen vorzugehen.
Was geschah ist bekannt:
Seine Legionen wurden von den Cheruskern unter Führung von
Arminius mit großer Wahrscheinlichkeit im ostwestfälischen
Kalkriese vernichtend geschlagen.
Quelle: D.Decker
Siano
2000 Jahre altes Römerlager in Olfen entdeckt
von Siano am 28.10.2011 20:49Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben
im Kreis Coesfeld bei Olfen ein über fünf Hektar großes 2000 Jahre
altes römisches Militärlager entdeckt. Von diesem Lager aus
kontrollierten die Römer in der Zeit von 11 bis 7 vor Christus den
Flussübergang über die Lippe und damit eine der wichtigsten
logistischen Landmarken der römischen Eroberer.
Die Archäologen fanden Keramik, Münzen, Gewandspangen, Ess-
und Trinkgeschirr, Salbfläschchen bis hin zu Tierknochen.
Es wurde ein Graben rund um das Lager sowie eine Holzmauer
nachgewiesen, die ca. 1000 Legionäre auf einer Fläche von sieben
Fußballfelder vor Angriffen schützen konnte. Das letzte Mal war im
Jahr 1968 ein fest ausgebautes, winterfestes Römerlager entdeckt
worden.
LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch erfreut: "Es ist der Sensationsfund
in Westfalen. Dieses Römerlager suchen die Archäologen seit mehr
als 100 Jahren. Es ist das fehlende Glied in der Kette römischer
Militärlager an der Lippe." LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael
Rind: "Olfen war für die Legionäre während der Drusus-Feldzüge
in Germanien strategisch von größter Bedeutung."
Die Suche nach dem Olfener Lager erinnerte an eine jahrzehntelange
Schnitzeljagd, die eigentlich am Ende des 19.Jahrhundert beginnt:
In der Lippe bei Olfen wurde schon um 1890 ein römischer
Militärhelm aus Bronze entdeckt. Dieser befindet sich heute im
LWL - Römermuseum in Haltern. Dieser erste Hinweis ließ
die Altertumswissenschaftler aufhorchen - denn sie suchten
Römerlager entlang der Lippe.
2011 endlich entdeckten ehrenamtliche Mitarbeiter der LWL -
Archäologie für Westfalen bei Suchgängen auf einem Acker
bei Olfen römische Keramikscherben und lösten damit ein
"Maßnahmen-Paket" der LWL-Archäologen aus. Luftbildarchä-
ologen der Ruhr-Universität Bochum machten Aufnahmen
des Geländes aus einigen hundert Metern Höhe, um anhand
von Veränderungen am Boden Hinweise auf eventuelle
Baustrukturen unter der Erde zu erhalten. Ein Suchschnitt
von 13 Metern Länge und 2,5 Metern Tiefe wurde angelegt.
Die Wissenschaftler forschten mit der sogenannten magnetischen
Prospektion nach Magnetfeldstörungen, die auf Bodeneingriffe
hindeuten können. Sondengänger, die mit den Fachleuten
zusammenarbeiteten, suchten im Auftrag der LWL - Archäologen
das Gelände nach Metallfunden ab.
Was als vager Verdacht begann, wurde im Laufe weniger Wochen
zur Gewissheit: Es handelte sich tatsächlich um ein römisches Militärlager.
Die Archäologen können den Spitzgraben, der die Anlage umgab, ebenso
nachweisen wie die Fundamentspuren einer Holz-Erde-Mauer. Einzel-
funde römischer Keramik, über 100 Münzen und Gewandspangen lassen
eine sehr genaue Datierung des Lagers in der Zeit des Kaisers Augustus
zu. Das Lager hatte eine Ausdehnung von ca. 230 mal 250 Metern. Es
ist damit im Vergleich zu anderen römischen Lippelagern eine kleinere
Anlage mit festen Baustrukturen.
Foto: Oktavian
Die Größe des Lagers, die Beschaffenheit der Holz-Erde-Mauer und
die Lage an der Lippe lassen die Wissenschaftler vermuten, dass
es sich um ein Versorgungslager handelt, also eine Anlage, in der
Nachschub bevorratet und gleichzeitig der Lippe-Übergang kontrolliert
wurde. Das Lager Olfen könnte als Etappenstation zu den ca. 20
Kilometer entfernten Militärlagern in Beckinghausen und Oberaden
gedient haben. Die Römer versorgten ihre Truppen hauptsächlich
über den Wasserweg. Hierzu mussten die Schiffe allerdings die
Lippe flussaufwärts getreidelt, das heißt vom Ufer aus von Menschen
oder Zugtieren gegen den Strom gezogen werden. Niedrigwasser
an der Lippefurt bei Olfen konnte eine Weiterfahrt für die Platt-
bodenschiffe unmöglich machen und somit eine Zwischenlagerung
der Waren nötig werden lassen. Maximal zwei Kohorten, ungefähr
1000 Legionäre, können in Olfen stationiert gewesen sein - bis das
Lager vermutlich nach rund vier Jahren aufgegeben wurde.
Foto: Oktavian
Nicht nur historisch, sondern auch archäologisch ist der Fund
vielversprechend: Denn nur in wenigen Fällen blieb das Gelände
eines Römerlagers von moderner Überbauung nahezu verschont.
"Das Denkmal dürfte daher seit über 2.000 Jahren weitgehend
ungestört im Boden liegen - eine absolute Seltenheit und aus
archäologischer Sicht absolut ideal. Unser wichtigstes Anliegen
ist es, dieses Denkmal zu schützen und für die Zukunft zu erhalten.
Und nicht es möglich schnell komplett zu ergraben."
Die Erforschung des Römerlagers werde wahrscheinlich einige
Jahrzehnte in Anspruch nehmen.
Quelle: Stadtanzeiger Dülmen
Siano
Re: Pompeji
von Siano am 21.10.2011 15:25Mein Freund Pompeius Magnus,
auch von mir ein "Dankeschön" an Agnes,
die Motive passen sehr gut ins Forum.
Und es kommt Fernweh auf......
Hoffe, dass sich nach diesem anschaulichen Beitrag
auch einige unserer Fans und Freunde trauen
einige kleine Urlaubserinnerungen ins Forum zu tragen.
Würde mich freuen....
Herzliche Grüße
Siano
Pompeji
von Pompeius_Magnus am 20.10.2011 15:05Vor kurzem besuchte eine Freundin von mir Italien und auch Pompeji.
Ich bat sie, dort einfach mit ihrer Kamera drauf los zu knipsen und mir
ein paar schöne Bilder mitzubringen. Das ist ihr gelungen. Die besten
Exemplare sind hier zu bestaunen. Einige Photos geben so auch mal nicht
die üblichen Panoramaaufnahmen wieder, wie man sie aus Hochglanz-
bänden kennt, sondern sind sehr individuell und dadurch besonders
schön.
Liebe Agnes, vielen Dank!
Viel Spaß beim Anschauen...
Hier ist noch der originale Wandputz zu erkennen. Anhand dieses
Photos und dem darüber ist der ehemalige Glanz nur noch zu
erahnen.
Der Wagenlenker...
Eingefahrene Wagenspuren und Steine zum trockenen überqueren
der Strasse.
Die kleinen hellen Steine sind im Gehweg eingebracht und leuchten im
Dunkeln. So fand der Fussgänger stets den richtigen Weg.
Ein korinthisches Kapitell mit Akanthusblättern.
Hier können wir schön sehen, wie die "Trommeln" der Säulen aufgesetzt
waren. Ein stabile Geschichte mit einer Zapfenverbindung aus Holz in der
Mitte der Steintrommel.
Photos: Agnes Jardin
Römer zum Anfassen.
von flavius am 18.10.2011 17:35 Cohors XXVI Vol.C.R.
Die Römer treffen die Herzen
der Gäste.
Wir, die Römer der Cohorte XXVI des Vereines Broele Trans
Rhenum e.V. Rheinbrohl, sind stolz auf unsere Vielseitigkeit.
Es gibt nicht nur Römerlager und römische Veranstaltungen,
denn wir sind auch gern gesehene Akteure bei vielen
Festlichkeiten, wie z.B. bei Hochzeiten, Geburtstage,
Fimenjubiläen, Weinfeste und sogar auch bei
Projekttagen in den Schulen. Es macht uns Freude den
Menschen nahe zu sein und Fragen über Römer und die
römische Kultur zu beantworten.
Man nennt uns nicht umsonst "RÖMER ZUM ANFASSEN".
Hier nun ein paar schöne Erinnerungsfotos.
Torquay - Museum England
von Siano am 18.10.2011 13:52Torquay - Museum England
In der 529 Babbacombe Road in Torquay befindet sich ein kleines,
ich will nicht sagen, verschlafenes, aber eben ein kleines Museum.
Wie in vielen Museen der Welt, hat auch dieses Winkel, in denen
Artefakte schlummern, die von Besuchern oder auch von den
Besitzern des Hauses nicht oder nicht mehr beachtet werden.
Eine dieser vergessenen Dinge ist eine Kindermumie in einem
Sarkophag. Käuflich erworben oder geschenkt bekommen, nicht
großartig beachtet. Es liegt einfach da. Nicht mehr und nicht weniger.
Nun wurde dieser Mumie einer Computertomografie unterzogen
und es stellte sich folgendes heraus:
In dem Sarg lag eine ca. vier Jahre alte Kindermumie. Ein Knabe...
Der untersuchte Sarkophag ist laut Computertomografie viel älter
als wie er vorher datiert worden war. Da der Mumiensarg sehr
aufwendig und kostbar gefertigt wurde, geht die Archäologie
nunmehr davon aus, dass es sich um einen, man höre und
staune, Pharaonensohn handeln könnte.
Wenn dem so währe, eine kleine Sensation. Ein Königsohn aus
Ägypten in einem kleinen englischen Museum, wo bis dato der
Publikumsrenner eine Agatha Christie Ausstellung war. (Ich glaube,
die alte Dame hätte sich über diese Nachbarschaft gefreut).
Nun stellen sich folgende brennende Fragen: "Welche Dynastie,
welches Herrschergeschlecht und wer ist der Vater?" Die
Untersuchungen von Mumie und Sarkophag dauern zur Zeit noch an.
Wir bleiben am Ball....
Grüße
Siano
Re: Kettenhemd Ketteln
von Siano am 18.10.2011 09:54Salve, Flavius mein Freund,
noch dieser guten Beschreibung kann jeder so ein
Kettenschutz in "Serie" gehen lassen.
Spannende Sache..
Bis dann mein Freund
Siano
Info für Gäste:
Zum Gewicht sei folgendes zu sagen:
9 - 18 kg hört sich schwer an...ist auch nicht leicht... an
einem ausgestrecktem Arm....
Angezogen aber verteilt sich das Gewicht gut über die Schultern.
Ebenso erleichtert der Gürtel das tragen des Hemdes.
Einfach bei einem römischen Fest nachfragen, ob man mal ein Kettenhemd
überziehen darf. Ich denke, es wird keiner, soweit vorhanden, "Nein" sagen.
Ist eine schöne Erfahrung.
Siano
Kettenhemd Ketteln
von flavius am 17.10.2011 23:36Unter Ketteln versteht man das Herstellen von Kettenhemden
oder Kettenpanzer.
Hier möchte ich kurz erklären, wie die einzelnen Herstellungs-
abschnitte sind.
Als erstes wird Eisendraht von ca. 1,6-1,8 mm Durchmesser um
ein 6-8 mm dickes Stück Rundholz oder Rohr gewickelt, so dass
es wie eine Feder aussieht. ( Pos-1 ).
Diese Feder wird nun der Länge nach aufgeschnitten, so dass
einzelne halboffene Ringe entstehen. ( Pos -2 )
Einen Teil der so entstandenen Ringe kann man nun schließen.
Zu Beginn hängt man 4 geschlossene Ringe in einen offenen
Ring und schließt diesen dann. So entsteht folgendes Muster.
Dieses wird nun gleichmäßig fortgesetzt. Die Richtung der Ringe
sollte sich bei jeder Reihe abwechseln. Dieses Muster wird immer
fortgesetzt, und nach einigen Stunden kann man schon erste
Fortschritte erkennen.
Die Kettenhemden-Herstellung war bzw. ist eine zeitaufwändige
Arbeit, die sehr viel Geduld braucht. Im Durchschnitt benötigt man
ca. 200 bis 250 Stunden nur fürs Ketteln und ca. 50 bis 70 Stunden
für die Herstellung der Ringe. Ein fertiges Hemd wiegt je nach
verwendeter Ringgröße 9 bis 18 kg.
Zur Römerzeit wurden zur Stabilisierung die Enden der Ringe
sogar vernietet. So konnten sich diese nicht mehr aufbiegen.
Das Kettenhemd im Bild ist mein Hemd, das Hemd des
Centurio Flavius Linus. Hier wird es gerade noch mit
Spitzen versehen.
Ja Freunde, es ist ein Versuch wert. Versucht es doch einmal,
denn es macht Freude zu sehen, was man alles aus ein paar
Rollen Eisendraht herstellen kann. Ich wünsche Euch dazu
viel Erfolg.
Re: Ein Jugendtraum ging in Erfüllung
von Siano am 16.10.2011 10:10Salve, Katja,
selbstverständlich kommst du mit deinem Mann...
Irrtum von mir...
Einen schönen Sonntag noch.
Ralf Siano