Ostia Antica
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Ostia Antica
von Siano am 06.02.2013 14:47Ostia Antica wurde ca. im 4. Jahrhundert vor Chr. nach dem Sieg über die
in der nähe liegenden Stadt Veje als Militärlager errichtet.
Im Jahre 87 v. Chr. ließ Gaius Marius im Bürgerkrieg gegen Sulla die Stadt
Ostia ausplündern. Unter dem Kaiser Augustus, 27. vor Chr. bis 14. n.Chr.,
wurde Ostia stark ausgebaut. Auch das noch vorhandene Theater wurde
unter dessen Regierungszeit fertiggestellt.
Sein Nachfolger Tiberius, 14. n.Chr. - 37. n. Chr., erweiterte die Stadt um
ein Forum. Kaiser Claudius lies einen künstlichen Seehafen vor Ostia
ausheben, da das Meer vor Ostia verlandete. Der Kaiser Nero weihte
diesen Hafen im Jahre 54 ein.
Auch Trajan, 98 - 117 n.Chr., baute ein zusätzliches Hafenbecken. Die
Anlage wurde Portus genannt, war aber bis dato keine eigenständige
Stadt, sondern ein Stadtteil von Ostia.
Wir sind im 2. Jahrhunder n. Chr. und Ostia hatte ca. 50 000 Einwohner
zu verzeichnen. Ostia wurde zur zentralen Anlaufstelle für Getreide aus
der Provinz Afrika. Im Jahre 314 n. Chr. wurde Portus auf Befehl des
Kaisers Konstantin zur eigenständigen Colonia, Stadt, erklärt.
Dies war langsam aber sicher der Schritt in die Bedeutungslosigkeit der
Hafenstadt Ostia. Gleichzeitig begann im 5. Jahrhundert Rom, das man
noch um 300 n.Chr. Millionenmetropole nennen konnte, zu schrumpfen.
Die beiden Häfen verloren an Bedeutung, da weniger Versorgungs-
güter in Rom benötigt wurden. Ostia wurde einfach unwichtig....
Die Kämpfe, die um 540 um Rom ausbrachen, ließen die Stadt und
Portus nochmals erstarken: Der Feldherr Flavius Belisarius befehligte
unter dem Oströmischen Kaiser Justinian I als Oberbefehlshaber
dessen Armeen gegen die persichen Sassaniden und benötigte die
Häfen als Versorgungsstationen seiner Legionen. Doch auch dieser
Krieg ging vorbei und in Rom war die Bevölkerungszahl mittlerweile
auf ca. 15 000 Menschen gesunken. Es wurde kein Hafen mehr be-
nötigt und Ostia und Portus verlandeten; Sümpfe entstanden an der
Tibermündung und Krankheiten brachen aus... Diese führten widerum
zu einem weiteren Bevölkerungsrückgang.
Ostia und Portus wurden ca. 800 n. Chr. aufgegeben.
Im 15. Jahrhundert benutzten die umliegenden Städte die Stadt Ostia
als Steinbruch. Ausgebeutet wurden Marmor und Säulen, etc.
Heute ist Ostia Antica eine der wichtigsten antiken Ausgrabungsstätten,
die Italien hat. Ostia Antika läßt uns in seiner jetzigen Weise das Leben
der römischen, antiken Welt in vielfacher Weise nachvollziehen.
Hier noch einige schöne Bildmotive verbunden mit einem Dank an
Francesca C. Tronchin, Memphis, USA
Ostia Antica: Eingang und Kasse
Grundriss der Anlage mit seinen Theatern, Thermen, Mietshäusern,
Geschäften und Bordellos.
Straßenzug von Ostia Antica, hier konnten die Seeleute ihren
Lohn verspielen, vertrinken oder ihre Träume mit leichten
Mädchen wahr werden lassen. Natürlich gegen klingende
Münze.
Wenn jetzt eine Bewohnerin der alten Stadt aus einem Eingang treten würde,
vieleicht noch mit einem Korb im Arm, es hätte mich nicht gewundert.
So lebendig sieht das ganze Szenario nach all diesen Jahren noch aus.
Die Horrea Epagathiana et Epaphroditiana wurde als Speicher für
Waren aller Art, siehe Schriftzug neben dem Eingang,identifiziert.
Datiert um 145 - 150 n. Chr. Nur ein relativ kleiner Speicher, aber
zum Schutz vor Dieben mit einem ausgetüfteltem Verriegelungs -
system ausgestattet.
Die Eigentümer waren die Freigelassenen Epagathus und Epaphroditus
Eine der Thermen von Ostia Antica
Einblicke in die Seitengassen und Eingänge der Insulae.
Das Theater von Ostia Antica. Blick von rechts oben. Erbaut im 1. Jahrhundert
vor Chr. durch den Kaiser Augustus. Das Theater hatte ein Fassungsvermögen
von ca. 2.700 Zuschauer. Es wurde später für 4000 Besucher erweitert.
Blick aus der Mitte des Theaters. Gut zu sehen sind die Restaurationsarbeiten
bzw. der Wiederaufbau der Bühne (Skene).
Tempel der Göttin Roma und Augustus im Forum von Ostia Antica
Ostia Antika, Statue ohne Haupt
Ein Zunftschild der Handwerker
Mühle und Bäckerei in der Via dei Mulini
Thermopolium, Taverne, in der Via Diano, eine Art "Schnellimbiss" für
Speisen und Getränke.
Nun, hier landen die Speisen nach der Verdauung.......
aber auch ein wichtiger Treffpunkt für Kommunikation,
Infos oder mehr....
Insulae - Einblicke
Tabernae d. Pescivendole, Fischhändler mit Verkaufstisch.
Mosaik in Ostia Antika, vor den Markständen der Händler.
Das Mosaik zeigt im Symbol den Händlerstatus und damit
die Ware die hier zu bekommen ist: Je nach Motiv Sklaven,
Tiere, Schiffe, Lebensmittel in jeder Form.....
Die Verlegearbeit wurde überwiegend in schwarz - weiss gehalten.
In dieser Hafenstadt wurden viele Sprachen gesprochen und ein Stimmengewirr
dürfte diese Märkte und Straßen beherrscht haben. Mit einem Blick auf ein
Mosaik konnte sich jeder vorstellen, was der jeweilige Händler feil bot.
Das Kapitol von Ostia Antica, wurde dem Jupiter, der Juno und
der Minerva geweiht.
Die nachfolgenden Bilder stammen aus dem Besitz der Francesca C. Tronchin,
Classical Art of & Archaeology, Assistant Professor, Contact / Info:
Department of Art
Rhodes College
2000 North Parkway
Memphis, TN 38 112 USA
+1 901 843 3140
Die Rückseite des Theaters.
Insulae ausgegraben oder freigelegt bis zum ersten Stockwerk.
Die Architektur des Gebäudes lässt den Glanz der alten Zeit
noch erahnen.
Casa Giardino
Domus des Amors und der Psyche
Aus dem Haus des Amors und der Psyche: Kannelierte Säule mit
einem Liebespaar, wahrscheinlich Amor und Psyche darstellend.
Eine Wand aus dem Hause des Amors und der Psyche oder ein
ein Blick ins "Wohnzimmer."
Eingangsbereich eines Bades von Ostia Antica, eine
korinthische Säule ist noch gut erhalten.
Taverne mit Speisen und Getränke in der Via Diana
Mühle und Bäckerei - ein beliebtes Motiv
Haus des Ninfeo, Blick auf den Fussboden und den Fenster-/Kolonadenbereich.