Die Überlieferung römischer Bücher

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Snoopy

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Die Überlieferung römischer Bücher

von Snoopy am 03.06.2012 20:21

Römische Schriftsteller waren auf die ein oder andere Weise ziemlich einflussreich,

weil ihre Texte das Mittelalter überlebt haben, wissen wir das, was wir über die Römer wissen.


Cicero (Marcus Tullius Cicero) (106-43 v. Chr.):

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Cicero war ein bedeutender Redner, Anwalt und Staatsmann.
Da er sich seiner Bedeutung bewusst war, veröffentlichte er seine Reden, 
verschiedene Abhandlungen wie über den Staat (De Re Publica), vom rechten Handeln (De Officiis), 
vom Wesen der Götter (De Deorum Natura) und auch eine große Auswahl seiner privaten Korrespondenz. 
Ziemlich viel davon hat die Zeit überdauert und hatte großen Einfluss auf die Gedankenwelt 
und die Literatur der frühen Neuzeit.



✔ Caesar (Gaius Julius Caesar) (100-44 v. Chr.):

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Caesar schrieb einen Bericht über den Krieg, den er in Gallien führte (De Bello Gallico),
und über den Bürgerkrieg gegen Pompeius (De Bello Civili). Die Berichte sind bekannt dafür,
objektiv zu klingen (sind sie aber ganz und gar nicht), und für ihren sparsamen, knappen Stil.
Obwohl sie Caesars Sicht der Dinge schildern, sind sie außerordentlich wichtige Quellen für diese Zeit.



✔ Catull (Gaius Valerius Catullus) (84-54 v. Chr.):

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Catull starb jung, und man merkt den leidenschaftlichen Gedichten seiner Jugend an.
Es ist eine neue Art der Dichtung und die Themenwahl - Wein, das Leben,
Frauen - spiegelt Catulls Alter wieder. Er verarbeitet in seinen Gedichten die Enttäuschung
über seine Beziehung mit Lesbia. Die Forschung nimmt an, dass es sich bei Lesbia um Clodia,
eine Frau aus dem römischen Adel handelt. Sie war verheiratet und wurde verdächtigt,
ihren Mann umgebracht zu haben, außerdem war ihr ausschweifender Lebenswandel berüchtigt.
Catull hatte jedenfalls nicht das Zeug dazu, mit dieser Frau umzugehen.


An Lesbia: Einst und Jetzt

Sagtest du nicht einmal, du wolltest nur den Catullus,

Lesbia, und für mich nähmst du den Jupiter nicht!

Damals liebte ich dich, und nicht wie der Pöbel sein Mädchen,

Nein, wie der Vater das Kind, wie er den Schwiegersohn liebt.

Ach, jetzt kenne ich dich: und wenn ich auch heftiger brenne,

Bist du um vieles doch leichter und wertloser mir.

Fragst nun, wie das kommt? Es zwingt solche Schmach den Geliebten,

Mehr zu lieben, jedoch minder befreundet zu sein.



✔ Vergil (Publius Vergilius Maro) ( 70-19 v. Chr.):

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Vergil war der große Propagandadichter des Augusteischen Zeitalters.
Sein bedeutendstes Werk ist die Äneis, die nach dem Modell homerischer Epen wie der Odyssee verfasst ist.
Gleichzeitig ist die Äneis eine Art Fortsetzung der Ilias. Sie erzählt die Abenteuer des Helden Äneas,
dem mythischen Gründervater Roms, und enthält Prophezeiungen über die Herrschaft des Augustus.
Seine anderen überlieferten Werke, die Eklogen (Eclogae) und die Georgica, sollten die Vorstellung
der Römer über ihre ländliche Herkunft festigen, indem er Bilder schuf, die Welt des einstigen ländlichen
Glücks zeigen. In der vierten Ekloge wird die Ankunft eines Heilbringers beschrieben.
Das bezieht sich eigentlich auf Augustus, aber die frühen Christen sahen darin eine Prophezeiung,
die die Ankunft Christi vorhersagte.



✔Horaz (Quintus Horatius Flaccus) (85-8 v. Chr.):

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Horaz war der Sohn eines ehemaligen Sklaven und ein Freund von Vergil.
Mit seinen Schriften unterstützte er Augustus. Nach Vergils Tod ersetzte Horaz ihn als Hofdichter.
Zu seinen Werken gehören: die Satiren (Saturae-Horaz übt hier Gesellschaftskritik),
die Oden (Carmina-Gedichte über Staatstrangendes und Alltägliches) und das offizielle Kultlied
der Säkularspiele 17 v. Chr. (Carmen Seculare).


An Venus

Venus, Knidos' Königin

Paphos' stolze Herrscherin,

Laß dein Cypern jetzt im Stich!

Glycera erwartet dich.

Festlich schmückt sie die Tür,

Weihrauch streut sie opfernd dir;

Venus, kehre ein zu ihr!

Bring zu Glycera, ich bitt',

Deinen wilden Knaben mit!

Und die Grazien, gürtelfrei,

Und die Nymphen führ' herbei!

Jugend folge deiner Spur,

Ohne dich ein Trugbild nur, -

Und es folge auch Mercur!



✔Livius (Titus Livius)(59 v. Chr.- 17 n. Chr.):

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Livius schrieb eine umfangreiche Geschichte Roms (Ab Urbe Condita) von seiner mythischen Gründung
753 v. Chr. bis zum Tod von Augustus`Stiefsohn Drusus 9 v. Chr. Er verwendete für dieses Werk
einen Großteil seines Lebens, und leider ist nur ungefähr ein Viertel davon erhalten geblieben.
Auch wenn er sich in den Teilen über die Frühgeschichte Roms vor allem auf Mythen und Legenden stützt,
ist er eine unersetzbare Quelle für Roms Ringen mit Karthago und andere wichtige Ereignisse der Frühen Republik.



✔Ovid (Publius Ovidius Naso)(43 v. Chr. - 17 n. Chr.):

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Ovids Metamorphosen gehören zu den bekanntesten aus der Antike überlieferten Gedichten.
Sie sind eine Sammlung griechischer und römischer Sagen und erzählen, welcher Gott was
wann mit wem machte. Außerdem war Ovid in jungen Jahren ein ziemlicher Schwerenöter.
Er gab gerne Geschichten darüber zum Besten, wie er junge Frauen beim Pferderennen aufriss.



✔Plinius der Ältere (Gaius Plinius Secundus Maior)(23-79 n. Chr.):

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Die gewaltige Naturgeschichte (Naturalis Historia) von Plinius dem Älteren ist vergleichbar mit
einer heutigen Universalenzyklopädie, in der alles steht, was man vielleicht irgendwann mal wissen
wollen könnte. Er war Ritter, gehörte also dem gesellschaftlichen Stand an,
der in der Hierarchie an zweiter Stelle stand, und diente der Armee.
Er trug unermüdlich das Wissen seiner Zeit zusammen. So beschrieb er alles
von Geografie zu Gartenbau, von Medizin zu Mineralogie. Am Ende war es auch seine Neugier,
dir ihn umbrachte - er erstickte 79 n. Chr. , als er sich den Ausbruch des Vesuves
aus der Nähe anschauen wollte.



✔Plinius der Jüngere (Gaius Plinius Caecilius Secundus Minor)(um 61-113 n. Chr.):

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Plinius der Jüngere war der Neffe von Plinius dem Älteren. Der jüngere wurde in den Senatorenstand
erhoben. Er ist für uns vor allem wegen seiner Briefe wichtig. Viele davon sind überliefert,
und sie berichten uns alle möglichen faszinierenden Dinge aus dem Leben der Oberschicht
im frühen 2. Jahrhundert Plinius liefert einen Augenzeugenbericht über den Ausbruch
des Vesuvs 79. n. Chr., eine vollständige Beschreibung seiner Villa und zahlreiche andere
unbezahlbare Anekdoten. Der Briefwechsel mit Kaiser Trajan sind die wichtigsten Berichte
über die Verwaltung der römischen Provinzen, die überliefert sind.



✔Sueton (Gaius Suetonius Tranquillus)(ca. 69 bis nach 130 n. Chr.):

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Sueton schrieb mehrere Werke, aber nur eins ist als Ganzes überliefert und ein Klassiker der Antike:
die Kaiserbiographien (De Vita Caesarum), in denen er das Leben der ersten zwölf Alleinherrscher
von Caesar bis Domitian beschreibt. Vollgepackt mit Skandalen, Intrigen, ausgesprochenen schlüpfrigem
Klatschund Tratsch und unbezahlbaren historischen Einzelheiten sind die Kaiserbiographien
immer noch spannender Lesestoff und eine sehr gute Gelegenheit, etwas über einige der
außergewöhnlichsten Männer der Weltgeschichte zu erfahren.




✔Tacitus (Publius Cornelius Tacitus)(um 55 bis nach 116 n. Chr.):

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Von Tacitus gibt es zwei große Werke: die Annalen und die Historien. Daneben gibt es noch
einige kürzere Werke wie die Germania, in der er von den germanischen Stämmen berichtet,
und eine Biographie über seinen Schwiegervater (Agricola). Die Annalen decken die Zeit 14-68 n. Chr.
ab, also die Herrschaft von Tiberius, Caligula, Claudius und Nero. Der Großteil der Annalen ist überliefert.
Die Historien setzen da an, wo die Annalen aufhören, aber es existiert nur noch der erste Teil davon.
Tacitus war ein genialer Historiker, der einen Bericht über das 1. Jahrhundert hinterlassen hat,
der seinesgleichen sucht. Natürlich war er nicht vorurteilfrei, aber sein knapper Stil ist wirklich beeindruckend.



✔Cassius Dio (Lucius Claudius Cassius Dio Cocceianus)(150 bis nach 235 n. Chr.):

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Cassius Dio war Senator in Rom, kam aber aus Nicäa in Kleinasien, der heutigen Türkei.
Er schrieb eine Geschichte Roms auf Griechisch. Diese beginnt mit der Ankunft von Äneas
in Italien und endet mit dem Jahr 229 n. Chr. Leider ist das Werk nur in Fragmenten erhalten.
Nur der Teil, der die Zeit von 68 v. Chr. bis 47 n. Chr. umfasst, ist relativ vollständig überliefert.
Einige der übrigen Teile kennen wir, weil spätere Autoren sie verwendeten und uns dadurch
einen Eindruck dieser Passagen vermitteln. Nichtsdestotrotz ist Cassius Dio eine sehr wichtige Quelle.


Quelle: Die Römer für Dummies
Quelle Bilder: Wikipedia

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.06.2012 21:34.

Siano
Administrator

75, Männlich

Beiträge: 291

Re: Die Überlieferung römischer Bücher

von Siano am 04.06.2012 21:42

Salve, Snoopy,

aus Caesars Tagen:

`s ist lächerlich, wenn deine Flamme
dich Jungen "lieber Alter" heißt,
Sie, deines dritten Ahnen Amme,
schon anderhalbmal angegreist.

Potonius,drum, mein süßer Knabe,
heiß "Kindchen" sie nach ihrer Weis.
Du weißt: den Raben hackt kein Rabe.
Du bist das Kind, sie bleibt der Greis.  

Pompilius

Siano        

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Snoopy

46, Weiblich

Beiträge: 95

Re: Die Überlieferung römischer Bücher

von Snoopy am 14.06.2012 21:49

Es ist der große Verdienst der mittelalterlichen Mönche, dass wir
überhaupt etwas über
römische Schriftsteller und ihre Werke wissen. 
In den Klöstern schrieben sie die antiken Texte
wieder und wieder ab.

skriptorium.jpg

Quelle Foto: http://kulitis.tripod.com/skriptorium/index.htm

Dank ihrer Arbeit waren Gelehrte immer in der Lage, einige Áusschnitte
der bedeutensden römischen Literatur, Dichtung, Philosophie und
Geschichte
zu erforschen.

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Zu allem Unglück ist trotzdem ein sehr großer Teil der römischen
Bücher verloren gegangen.
Und bei den erhaltenen ist oft offensichtlich,
dass der Kopist falsch abgeschrieben hat.
Aber wer würde das nicht?
Man muss sich nur vorstellen, den ganzen Tag in einerm kalten Kloster

zu sitzen und ein römisches Epos mit tausenden von Zeilen abzuschreiben.

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Quelle: Die Römer für Dummies
Quelle Bilder: Wikipedia

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.10.2014 20:01.

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